Kategorie-Archiv: 2021 Namibia

15. Juli 2021

Spitzkoppe – Vingerklip

Leider müssen wir diese wunderschöne Unterkunft bereits wieder verlassen. Wären wir besser informiert gewesen, und hätten einen Tag Reserve gehabt, wir hätten ihn wohl hier verbracht.

Ich stehe etwas vor Tina auf und stelle mich der Kälte, die hier unweigerlich herrscht. Trotzdem ist es wunderschön, wie die Sonne die umgebenden Hügel nach und nach erleuchtet.

Das Morgenessen fällt mindestens so üppig wie das Abendessen aus. Klar ist es ein bisschen etepetete, was hier für Lebensmittel aufgetischt werden angesichts der Kargheit der Umgebung. Andererseits wird maximal aus Nachbarländern angeliefert und der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig.

Unsere heutige Etappe führt uns nach Norden durch das Gebiet der Wüstenelefanten. Wir haben uns als nächste Station bewusst gegen Twyfelvontein entschieden, da wir dort ein paar Touristen vermuteten. Stattdessen werden wir in der Vingerklip Lodge nächtigen und fahren dafür von der Spitzkoppe auf Sandpisten über Uis nach Norden.

In Uis müssen wir tanken, was uns wieder ein Mal die aktuelle Problematik hier vor Augen führt.

Wir halten an und nebst dem Tankwart nähern sich sofort drei Männer dem offenen Fenster. Etwa 10 weitere sitzen auf der anderen Strassenseite unter einem Baum im Schatten.

Die drei Männer wollen uns Steine verkaufen, die sie in den Brandbergen geschürft haben. Erstens haben wir kein Faible für Steine und zweitens ist es verboten diese auszuführen.

Nach kurzer Beratung teilen wir den drei Männern mit, dass wir zwar keine Steine erwerben wohl aber im Laden ein paar Lebensmittel für sie kaufen.

Das ist sofort in Ordnung für sie und nach einer weiteren kurzen Beratung beschliesst Tina, dass sie mit einem der jungen Männer einkaufen geht und ich aufs Auto achten soll. Ich unterhalte mich mit den zwei verbliebenen Männern abwechslungsweise auf Englisch und Deutsch und erfahre, dass sie wohl weit mehr könnten als diese Steine an den Mann zu bringen, während Tina mit dem Dritten im Laden ist.

Als sie rauskommen geht Tinas junge Begleitung schnurstracks über die Strasse zu den restlichen Männern und auch meine Gesprächspartner verabschieden sich und gehen rüber. Für uns ist es sehr schön zu sehen, dass die Lebensmittel genutzt und auch – so wie wir das sehen – unter den Anwesenden fair geteilt werden.

Auf den weiteren Kilometern erzählt mir Tina, was der Einkaufskollege sich nebst Wasser, Brot und Wurst noch gewünscht hat – Zigaretten und vor allem Coca Cola. Tina hat dies vehement verneint, was aber auch kein Problem war.

Auf dem weiteren Weg nach Norden begegnen wir schon bald einem Kind am Strassenrand, welches mit einem Wasserbehälter winkt. Wir halten an und bieten wie immer Wasser an. Früher als sonst schwenkt die beschränkte Unterhaltung in Richtung Essen und alsbald Geld um.

Wir halten auch bei den nächsten drei Kindern – anschliessend aber nicht mehr. Auch die inszenierte Tanzgruppe lassen wir stehen – es ist einfach zu viel für uns.

An der Kreuzung C35/C39 fahren wir nach Osten und nach dem hiesigen Flugfeld schon bald nach Südosten auf die D2743.

Google Maps verspricht uns hier ein paar schöne farbige Ansichten bis wir zur Lodge kommen.

Der Empfang in der Vingerklip Lodge ist goldig und wir können uns sogar das Zimmer aussuchen. Natürlich nehmen wir dasjenige mit dem besseren Blick auf das Wasserloch…

Dieses muss aber noch warten – zuerst erwandern wir uns die Vingerklip, die für die Lodge hier namensgebend ist. Wir sehen unterwegs diverse Tierspuren, aber nichts Lebendiges. Erst als wir oben bei der Vingerklip ankommen und die Ferngläser auspacken erspäht Tina drei Giraffen in der Nähe des Flugfeldes der Lodge.

Die Giraffen sind leider zu weit weg für die mitgebrachten Objektive.

Zurück in der Unterkunft machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und beobachten das ziemlich gut besuchte Wasserloch.

Beim Nachtessen unterhalten wir uns ein wenig mit dem Direktorenpaar, welches perfekt Deutsch spricht, aber scheinbar noch nie etwas von Corona gehört hat. Ich erkundige mich, ob sie auf eine morgens startende Drohne schiessen würden, was sie aber verneinen. Aber die Fotos hätten sie dann schon gerne.

Das Nachtessen ist vor allem üppig. Nicht die gewohnte feine Klinge, sondern vor allem viel. Aber Hauptsache es schmeckt und man wird satt.

Gute Nacht!


Gefahrene Km: 265

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14. Juli 2021

Swakopmund – Spitzkoppen Lodge

Genauso lecker wie das Abend- war auch das Morgenessen bei Silvio und Esbi. In normaleren Zeiten würden wir gerne noch etwas bleiben.

Heute aber freuen wir uns auf die Wildnis, welche aber mit Stadtverkehr beginnt. Unsere Route führt uns aus Swakopmund nach Norden auf die C34.

Wir möchten uns gerne das Zeila Schiffswrack anschauen, konnten aber im Vorhinein nicht in Erfahrung bringen, wie dies erschlossen ist. Wir haben die GPS-Daten und fahren an der richtigen Kreuzung ab.

Von Weitem sehen wir, dass lediglich drei Einheimische da sind und aber auch zwei Personen, die wie Touristen aussehen. Also fahren wir zum Parkplatz und tauschen die üblichen Floskeln mit den einheimischen Verkäufern aus bevor wir das Wrack fotografieren.

Die Vögel, welche man auf dem unteren Bild sehr gut erkennen kann sind Kormorane, die das Wrack als Aussichtsposten für die Fischzüge nutzen.

Die anderen beiden Touristen machen Anstalten zum Auto zurückzugehen und wir tun es ihnen gleich. Sie sind aber ziemlcih abgebrüht und steigen einfach ein und fahren davon.

Wir haben ja bereits wieder Vorräte für solche Situationen gesammelt und überlassen diese den drei Männern. Für uns eindrücklich, dass die Lebensmittel tatsächlich vor Ort aufgeteilt und verzehrt werden.

Als wir wegfahren winken die drei Männer uns freundlich zum Abschied zu.

In Henties Bay sollten wir eigentlich rechts abbiegen, jedoch befinden Teile der Reisegruppe (ich), dass es sicherer wäre, hier noch vollzutanken.
Das Dorf wirkt nicht gerade reich, aber die Angestellten an der Tankstelle sind wiederum sehr freundlich und fragen nach Reifendruck und putzen sämtliche Scheiben. Unser Auto ist im Top-Zustand für die nächste Wüstenetappe, welche uns auf der D1918 nach Osten führt.

Über die D3715, auf welcher das Bild oben entstanden ist, erreichen wir den Eingang zu unserer nächsten Unterkunft, der Spitzkoppen Lodge, wo wir wieder nur eine Nacht gebucht haben.

Wir nähern uns über die Sandpiste dem Eingangstor, welches uns nach Nennung des Namens geöffnet wird.

Die anschliessende Szenerie saugen wir in uns auf. Die Farben sind so aufregend und beruhigend zugleich und wir sind sehr froh, als ein Schild zum Anhalten auffordert.

Der Pfad zur Unterkunft führt fast über das ganze Gelände des Resorts und als wir kurz vor den ersten Felsen der Spitzkoppe nach rechts abdrehen meldet sich die Beifahrerin: “Zebra!”

Tatsächlich bewegen sich drei Zebras sehr gemütlich über das Gelände und wir dürfen sie aus respektabler Entfernung beobachten.

Wir beobachten die Zebras bis sie aus unserem Blickfeld verschwinden und fahren dann weiter zu den Unterständen der Unterkunft, wo wir unser Gefährt parkieren.

Bereits hier treffen wir die Managerin des Resorts an, die uns rät, das Gepäck im Auto zu lassen. Sie führt gerade andere Gäste zur Unterkunft und so werden wir von Moses empfangen. Dieser handelt den Empfang überaus herzlich und witzig ab und erklärt uns die wichtigsten Details des Eco-Camps.

Wir dürfen einen ersten Spaziergang zu den Highlights des Camps unternehmen und sind überwältigt. Über Stege geht es rauf in die Granitfelsen, wo wir von Leben umgeben sind. Viele Vögel und auch Klippschliefer beobachten uns.

Wir sind noch relativ früh dran und haben erst einen Termin kurz vor Sonnenuntergang. Also haben wir noch Zeit für eine Wanderung über das Gelände, welches von einem Wildkatzenzaun umgeben ist und uns deshalb keine Angst macht.

Vorher aber beziehen wir unsere – nicht allzu schäbige – Unterkunft.

Wir sind circa eineinhalb Stunden unterwegs und möchten auch dieses Erlebnis nicht missen. Klar, es ging nur durch Sand und Tiere haben wir fast keine gesehen. Aber die Landschaft hier ist so einmalig, dass wir den Ausflug jederzeit wieder machen würden.

Beim Parkplatz angekommen wechseln wir in unser Auto und fahren nach Osten in Richtung Formation, wo wir den Arch (Google Maps: Spitzkoppe – The Bridge) vermuten.
Wir finden den Standort und nachdem wir den Aufstieg hinter uns gebracht haben geniessen wir etwas die Umgebung, bevor aus dem Nichts eine Grossfamilie den Platz entert und wir uns wieder aus dem Staub machen.

Zurück in unserer Unterkunft ist es bereits Zeit fürs Nachtessen, welches wir uns natürlich nicht entgehen lassen!

Lecker und genug sind nur die Vornamen des Essens, welches wir hier geniessen durften! Zurück in unserem Zelt entscheide ich mich aufgrund der relativ dunklen Nacht noch zu einem kleinen Experiment. Eigentlich habe ich keine Ahnung von Nachtfotografie und kenne nur die ungefähren Einstellungen – daher bin ich ganz zufrieden.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 198

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13. Juli 2021

Sesriem – Swakopmund

Auch für heute lassen wir uns das Morgenessen mitgeben, da wir schon bald auf der Strecke einen Pflichthalt haben, wo wir uns gewisse kulinarische Höchstleistungen erwarten.

Um auszuchecken gehe ich trotzdem frühmorgens noch in den Hauptkomplex, wo alles dunkel ist. So fällt noch fast besser auf, wie luxuriös hier alles ist.

Bald entdecken mich die Angestellten und melden, dass jemand hier ist.

Nach dem Auschecken fahren wir vom Hof und müssen aber noch kurz vor dem Tor des Parks warten, um diesen zu verlassen (!). Nicht nur der Zugang ist streng geregelt, sondern scheinbar auch das Verlassen. Das merken wir spätestens, als zuerst die entgegenkommenden (einfahrenden) Fahrzeuge das Tor passieren dürfen und erst anschliessend wir.

Wir wissen aktuell noch nicht genau, was uns auf dieser Etappe, die wir als Fahrerei abgetan hatten, erwartet. Umso positiver sind wir überrascht!

Bis Solitaire halten wir uns mit Fotos noch zurück. Dort erstehen wir aber leckere Dinge wie z.B. den in ganz Namibia berühmten Apfelkuchen. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Wir kaufen moderat ein und geniessen die Cappuccinos sowie die Gebäckstücke unterwegs auf der Pat.

Auf der Strecke bis Walvis Bay wird das eine oder andere Bild geschossen. Es gefällt uns hier sehr gut!

Der Kuiseb Pass/Canyon zeigt sich von der besten Seite – wie man oben und unten sieht geniessen wir die Fahrt bis nach Walvis Bay! (entschuldigt das durcheinander bei den Fotos – unten wieder etwas aus Solitaire)

In Walvis biegen wir untypischerweise nach Süden ab. Wir wollen noch etwas Geflügel sehen. Die Anzahl an Flamingos in der Bucht ist – verglichen mit Fotos im Netz – überschaubar. Trotzdem sind wir sehr angetan und geniessen den Anblick der irgendwie grazilen, aber scheinbar dennoch nicht allzu gescheiten Tiere.

Nachdem wir uns sattgesehen haben bringen wir die letzten Kilometer nach Swakopmund hinter uns. Dort werden wir bereits von Silvio erwartet. Die Stadt interessiert uns (nicht nur wegen der aktuellen Situation) nicht und so sind wir froh, dass wir Halbpension gebucht haben. Denn Silvio ist ausgewanderter Italiener und fertigt hier in Namibia Pizza und Pasta von Hand! Entsprechend super war unser Abendessen. Was uns mehr irritiert ist, dass Silvio uns “befiehlt” das Auto gänzlich zu leeren und nichts darin zu hinterlassen, da die Leute wirklich arm sind und Hunger haben. Später am Abend wird das Thema nochmals aufgenommen und da Silvio selbst Suppenküchen unterstützt, können wir auch ein paar $$$ in Direkthilfe investieren.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 360

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12. Juli 2021

Sesriem – Dead Vlei

Wir haben gestern bereits angemeldet, dass wir ziemlich früh unterwegs sein werden. In solchen Fällen bietet die Lodge Mitnehm-Frühstück an, von welchem wir gerne Gebrauch machen. Interessant ist, dass dieses nicht wie besprochen am Morgen in der Lodge abgeholt werden muss, sondern abends noch in den zelteigenen Kühlschrank geliefert wird.

Lustig daran ist, dass es erstens draussen null Grad hatte und der Kühlschrank somit ziemlich überflüssig ist, und zweitens, dass ich aufgrund der Kälte gerade Tina mittels Reibung im Bett (nichts anzügliches!) etwas Wärme gespendet habe währenddessen die Boxen an den Kühlschrank geliefert wurden, von wo aus man beste Sicht in unser Zimmer hat. Wir haben nicht zu knapp gelacht, als wir das bemerkt haben.

Nun aber ist es Morgen und wir sind überpünktlich vor Sonnenaufgang auf den Beinen. Beim ersten Licht fahren wir den kurzen Weg runter zum Gate, welches zum Glück bereits offensteht.

In der Ferne sehen wir ein paar Scheinwerfer – wir sind also nicht die ersten. Kein Problem! Die Strasse zum Vlei ist über ca. 60 Km geteert und genau so hoch ist auch das Tempolimit. Also Tempomat rein und die Szenerie geniessen (und aufpassen, dass uns kein Wildtier vor die Haube läuft).

Die Dünen rechts und links kommen scheinbar immer näher und werden immer höher. Irgendwann werden sie dann von der Sonne angestrahlt, was ein wunderbares Farbenspiel ergibt.

An der Düne 45 (namensgebend ist der 45. Kilometer ab Parkeingang) fahren wir vorbei, da unser Ziel weiter hinten im Tal liegt.

Ca. 15 Kilometer weiter folgt der Parkplatz mit den Vlei-Shuttles. Hier kann man sein 2WD-Fahrzeug stehen lassen oder sich auch chauffieren lassen, wenn man ein 4WD hat, aber keine Tiefsand-Pisten mag.

Im Gegensatz zu Tina mag ich Tiefsand-Pisten und traue mir – mit diesem Fahrzeug und der Erfahrung aus den Südwest-USA – die paar Kilometer zum Dead-Vlei-Parkplatz durchaus zu.

Die Fahrt macht (mir) einen Heidenspass! Der Fortuner hat trotz Strassenbereifung keinerlei Probleme und wir sind im Nu am Startpunkt unserer kleinen Morgenwanderung.

Der Weg zum Dead Vlei ist kurz (ca. 1.5Km) und gut markiert. Ein paar weitere Menschen sind unterwegs, aber diese machen alle den Weg zu Big Mama, was eine Düne östlich des Tals ist.

So kommt es, dass wir, als die Sonne das Tal erreicht, für ein paar Minuten die einzigen Menschen da unten sind. Das würde es ohne Corona nicht geben – um auch ein Mal die guten Seiten der Situation zu nennen.

Die Salzpfanne ist somit für eine Weile unser Spielplatz, welchen wir vollumfänglich ausnützen (natürlich unter Einhaltung der gängigen Regeln, wie z.B. die Bäume nicht zu berühren).

Da der Himmel sich schon bald zuzieht machen wir uns nach ca. 1.5 Stunden im Vlei auf den Rückweg. Beim Parkplatz ist kein einziger Picknickplatz belegt und so können wir uns den – für uns – schönsten aussuchen. Ein Oryx beobachtet uns beim Morgenessen…

Auf der Fahrt zurück nach Sesriem machen wir ab und zu Halt für ein paar Fotos und beobachten das Wetter, das, je weiter wir ins Landesinnere kommen, je besser wird.

An der Abzweigung zur Unterkunft vorbei geht es schon bald rechts ab zum Sesriem Canyon, wo wir einen riesigen Parkplatz für geschätzt 40 Autos vorfinden.

Das Wetter ist nun wieder bilderbuchmässig und wir marschieren runter in den Canyon mit einem klaren Ziel – dem widerstandsfähigen Baum umgeben von Felswänden. Diesen finden wir problemlos – was in einem Canyon auch keine Hexerei ist (ok, wir finden sogar drei Bäume – aber es sollte klar sein, welchen wir gesucht haben).

Auf dem Rückweg begleiten uns unbekannte und wundersame Geräusche. Erfahrungsgemäss (wie auch schon beim Erwandern der White Domes, als ein Puma auf sich aufmerksam gemacht hat)deute ich darauf hin, dass dies sicherlich Vögel sind. Tina scheint mir das zu glauben und wir sind ruckzuck zurück beim Auto, welches in dieser komischen Coronazeit etwas verloren wirkt auf dem riesigen Parkplatz.

Unsere internen Flüssigkeitsvorräte sind aufgefüllt und wir sind bereit, die Buckelpiste zurück auf uns zu nehmen, als Tina mich auf einen Beobachter (mitsamt Familie) aufmerksam macht.

Die Geräusche kamen also von den Bergpavianen und meine Vermutungen für Vogelgeräusche müssen wohl künftig stichhaltiger bewiesen werden.

Die Elim-Düne lassen wir für heute unbehelligt und begeben uns zurück zu unserer wunderschönen Unterkunft, wo wir den weiteren Tag verstreichen lassen.

Das heutige Abendessen wartet wie gestern versprochen mit einem BBQ auf. Die Speisekarte ist einmalig und wird noch lange für Schmunzeln sorgen.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 140

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11. Juli 2021

Kalahari Anib Lodge – Dead Valley Lodge

Bei Morgengrauen haben wir bereits das meiste gepackt und sind unterwegs zum Morgenessen.

Anschliessend rufen wir wie abgemacht beim Autovermieter an, um uns um den kaputten Reifen zu kümmern.

Uns wird wie versprochen eine Werkstatt in Marienthal angegeben, bei welcher wir uns einfinden sollen.

Wir haben massig Zeit und kommen nach dem Auschecken nicht gerade weit, bis wir ein paar Strausse am Wegesrand entdecken.

Auch das dezente Eingangstor des Resorts wollen wir nochmals festhalten.

Mit zwischen 80 und 100 Km/h fahren wir nach Westen, obwohl 120 Km/h erlaubt wären. Das Reserverad hat nicht unser volles Vertrauen.

Aber es bringt uns sicher bis nach Marienthal, wo unser erster Stopp dem Spar Supermarket gilt. Tina entert den Laden und ich telefoniere derweil nochmals mit der Autovermietung um zu sagen, dass wir da sind.

Die Auswahl im Laden ist der europäischen sehr ähnlich, was uns kurz darauf etwas irritieren wird.

Als wir bei TrenTyre ankommen ist der Laden zu – ok, es ist Sonntagmorgen. Aber wir haben einen Termin und so rufe ich die an der Türe vermerkte Nummer an, wo leider niemand rangeht.

Ein Auto hält neben mir und fragt, ob wir zu TrenTyre wollen. Ja, wollen wir. Also ruft er kurzerhand jemanden an und teilt mir mit, dass er der Junior-Chef ist. Sein Vater ist der Chef und wurde eigentlich durch die Autovermietung informiert, hat es jedoch nicht weitergegeben. Der Junior-Chef teilt mir mit, dass er kurz jemanden abholen geht und gleich zurück sein wird.

Während ich warte nähern sich zwei Jungen, welche mich um etwas Wasser anbetteln. Wir haben genug davon im Auto und so geben wir ihnen je 1.5 Liter. Nun sind sie ausserdem noch hungry. Kein Problem, wir haben Multigrain-Kekse. Der kleinere der beiden ist aber weiterhin hungry (die Kekse hat er nichtmal angeschaut) und möchte Geld haben.

Hier ist nun der Moment gekommen, an welchem ich mit der hiesigen Mentalität nicht mehr umgehen kann und mich ins Auto verziehe. Der ältere Junge signalisiert dem jüngeren schon eine Weile, dass sie doch etwas erhalten hätten, aber der jüngere will einfach nicht gehen. Es dauert für uns eine gefühlte Ewigkeit, bevor die beiden von dannen ziehen.

Endlich trifft der Junior-Chef mit einem Mechaniker ein und wir entern die Werkstatt.

Wir bewegen uns während des ganzen doppelten Reifenwechsels nicht nach draussen, da unser junger Freund bereits wieder auf uns wartet.

Der Mechaniker hat sein Metier im Griff und schon bald sind wir die vorübergehenden Besitzer zweier nigelnagelneuer Reifen, was uns ein ziemlich grosses Trinkgeld wert ist.

Wir fahren aus der Werkstatt, winken unseren Helfern und biegen nach wenigen Metern auf die B1 nach Süden ab. Hier wird uns klar, wieso wir um Essen und Wasser angebettelt wurden. Blechhütte reiht sich an Blechhütte! Den Sinn des europäisch anmutenden Supperspar werden wir aber nicht ergründen können.

Nach ein paar Kilometern biegen wir auf die C19 nach Westen ab. Diese ist nach wie vor geteert und sehr angenehm zu fahren. Das ändert sich erst in (/auf?!) Maltahöhe, wo wir natürlich unserem Navi folgen und so die kurvenreiche, staubige C19 geniessen dürfen.

Die Strecke ist zwar nicht langweilig, zieht sich aber dennoch ziemlich in die Länge. Nach Hammerstein wird es für uns interessanter. Die Lichtstimmung gepaart mit den dunklen Kegeln im Tal führt zu einigen Ahs und Ohs und selbstverständlich auch zu viel zu vielen Fotos.

Da die Piste schlechter wird je näher wir dem Talboden kommen, entschliessen wir uns für den Abzweiger auf die D845. Im ersten Moment ist diese Entscheidung super, da es sich um eine Sandpiste handelt, mit welcher unser Fortuner spielend umgehen kann.

Als wir jedoch auf die C27 einbiegen ändert sich unsere Gemütslage schnell und auch der Fortuner scheint keinen Spass mehr zu haben. Es rüttelt und rattert und jeder Kilometer wird wie bei einer Schallplatte in unseren Hintern gepresst.

Endlich in Sesriem angekommen besorge ich uns unkompliziert Permits für die nächsten zwei Tage für den Namib-Naukluft-NP.

Es ist bereits Nachmittag und so fahren wir direkt zu unserer Unterkunft, der Dead Valley Lodge. Auf dem Parkplatz befindet sich kein weiterer Wagen und es steht niemand bereit, um uns in Empfang zu nehmen. Die werden doch nicht geschlossen haben?!

Nein, haben sie nicht. Jemand bewegt sich da drinnen – also Koffern und Rucksäcke raus.

Wir werden im offenen Bereich der Réception begrüsst, was uns aber immer noch ein bisschen burschikos vorkommt, wenn man die (Sterne-)Bewertung der Unterkunft bedenkt.

Während des Gesprächs offenbart uns dann unser Gegenüber, dass er eigentlich gar nicht Rezeptionist, sondern Tour-Guide ist und im Moment so ziemlich jeden Job mache, da das Hotel erst wieder hochgefahren wird. Für uns kein Problem, aber trotzdem sind wir froh, dass er uns die Frage darauf, ob er am Abend auch Koch sei damit beantwortet, dass ein solcher dann doch anwesend sei.

Er bringt uns mit dem Golfcart souverän zu unserem “Zelt” Nummer zwei und wir kriegen uns fast nicht mehr ein ab all dem Luxus mitten in der Wüste. Seht selbst:

Wir verschieben die weiteren Pläne (Elim-Düne / Sesriem-Canyon) umgehend und machen es uns auf der Terrasse gemütlich. Morgen ist auch noch ein Tag!

Nach einer Sundowner-Fotosession spazieren wir zum Hauptgebäude und sind natürlich gespannt, was uns kredenzt wird.

Es ist nobel angerichtet und die Karte ist sehr kurz, was uns aber gefällt, da somit mit frischen Zutaten gearbeitet wird.

Beilagen sind überall die selben, jedoch kann man zwischen fünf Fleischsorten wählen. Tina entscheidet sich für Rind, ich nehme das Kalahari-Trio (Warzenschwein, Zebra, Eland) und alles ist wunderbar frisch und zart!

Wir werden übermütig und entscheiden uns beim Nachtisch für je ein Stück Kuchen, was sicher nicht hätte sein müssen – jedoch sind sie ebenfalls köstlich.

Gute Nacht!

Gefahren Km: 312 Km

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10. juli 2021

Kalahari Anib Lodge

Unser erster voller Tag in Namibia. Ich stehe vor dem Wecker auf und bin gespannt auf die Geräuschkulisse. Diese ist aber im Gegensatz zu unseren Reisen auf die Seychellen eher dezent. Klar, wir würden auch leise sein, wenn uns jedes zweite Geschöpf fressen möchte.

Langsam gibt es aber ein klein bisschen Bewegung am Wasserloch. Ich freue mich über den Besuch des Springbok und widme ihm ca. einen Fünftel einer Speicherkarte.

Später taucht noch ein anderer vierbeiniger Besucher auf und ich hätte nicht gedacht, dass dieser so scheu und vorsichtig ist.

Nun erstmal Morgenessen!

Uns wird ein Menü analog Europa serviert und wir sind einfach nur sprachlos. Klar wussten wir bereits vor der Reise, dass Namibia eher “westlich” ist und wir auch nicht gerade Absteigen reserviert hatten, aber das war dann trotzdem eine Überraschung.

Nach diesem üppigen Frühstück ist der Plan umso mehr: erstmal ankommen und erholen. Wir tun dies am Pool, der zufälligerweise in Sichtdistanz des Wasserlochs liegt. Dort ist heute überhaupt kein Betrieb, was uns aber nicht stört, da wir uns immer noch über die Tatsache freuen, dass wir überhaupt hier sind!

Irgendwann raffen wir uns wieder auf, da wir noch einen Termin haben. Die Lodge bietet sunset game drives an und genau so einen haben wir gebucht.

Um uns zu stärken und den Flüssigkeitshaushalt vorgängig in den grünen Bereich zu bringen besuchen wir das Restaurant wo wir neugierig beäugt werden.

Wir sind pünktlich am Treffpunkt und entern schonmal das Fahrzeug, welches optimal im Schatten parkiert wurde. Es ist Platz für 10 Gäste. Wir wissen aber, dass gar nicht so viele Leute da sind.
Zwischeninfo: Die Kalahari Anib Lodge verfügt über 12 Fahrzeuge, wobei jedes für 10 Touristen ausgelegt ist.

Nachdem die restlichen Gäste, bestehend aus einem Russischen Ehepaar (den Nachwuchs haben sie zuhause gelassen, den Guide aber mitgenommen), zugestiegen sind, geht es auch schon los.

Wir erfahren viel über die hiesige Fauna und Flora. Der Russe überrascht uns, indem er seine Ehefrau (?), die kein Wort englisch versteht, einbindet und ihr alles übersetzt. Die Zeit lassen wir uns gerne!

Die Fahrt führt über das weitläufige Gelände der Lodge und wir erblicken schliesslich Giraffen in der Ferne. Als ich den Guide frage ob er nicht kurz für ein Foto anhalten könnte, erhalte ich die Antwort, dass wir bald viel näher sein würden. Nun denn, also los!

Wir hätten noch ewig dort sitzen können, aber die Sonne bestimmt heute das Programm – also weiter.

Auf dem Weg zum Sundowner-Spot halten wir noch kurz für Eland-Antilopen, bevor unser Guide ein wunderbares Apéro aus dem Nichts zaubert.

Auf dem Rückweg in der fortgeschrittenen Dämmerung können wir während der Unterhaltung über die kältesten Länder (Namibia vs. Schweiz vs. Russland) noch ein Schauspiel eines eierstehlenden Schakals ansehen. Die Strausse waren gar nicht entzückt. Leider war es schon so dunkel, dass die Fotos nichts wurden.

Zurück in der Lodge geben wir natürlich ein angemessenes Trinkgeld und begeben uns umgehend zum Nachtessen.

Gute Nacht!

Eigene gefahrene Km: 0

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8.-9. Juli 2021

Vorwort und Anreise bis Kalahari Anib Lodge

Wir waren noch nie in Afrika – geozugehörige Touristenziele Ägypten und Seychellen ausgenommen. Warum also gerade jetzt während dieser Pandemie? Und warum Namibia?

Für uns ist diese Frage relativ einfach zu beantworten: Das Fernweh hat uns gezogen. Uns war ein Monat vor den Sommerferien klar, dass wir weg gehen. Wohin, das war uns ziemlich egal. Hauptsache Natur und einsame Momente.

Für ein Mal haben wir uns deshalb zur Buchung über ein Reisebüro entschieden. Nach einer Erstkonsultation per Zoom und der, aufgrund der vorherrschenden Reiserestriktionen, vorherigen Eingrenzung auf Afrika oder Island war uns bald klar, dass es nach Namibia geht. “Afrika für Einsteiger” hatte uns überzeugt und die weitere Planung konnte losgehen.

Nach etwas zögern traute sich schlussendlich die ganze Reisegruppe eine Mietwagenrundreise zu und der vom Reisebüro vorgegebene Plan wurde noch etwas angepasst. Bis Mitte Juni war alles gebucht, geplant und bestätigt – mit dem Wissen, dass es jederzeit ändern kann.

Vorgängige PCR-Tests negativ: es kann losgehen!

8 Juli 2021 – Anreise

Die Packerei ist soweit gut verlaufen – Tina kommt sogar mit unserem kleineren Koffer aus. Die Hoffnung, dass nichts vergessen ging fährt wie immer mit.

Wir werden am Mittag zuhause abgeholt und zum Bahnhof gefahren. Der Zug fährt pünktlich und wir haben vorher noch etwas Zeit uns mit Brunch einzudecken.

Am Flughafen Zürich ist überraschenderweise einiges los. Klar, es sind Schulferien, aber gleichzeitig wäre eigentlich auch Pandemie. Wir sind froh, dass wir ein Zertifikat und einen negativen Test unser Eigen nennen und uns nach reibungslosem Check-in und Passkontrolle in die Lounge begeben können.

Uns fällt schnell auf, dass die Abflugtafeln in ZRH auch schon besser gefüllt waren, was scheinbar auch das Wetter traurig stimmt.

Unsere Reise führt uns von Zürich über Frankfurt nach Windhoek. Der erste – und pünktlich startende – Flug kann somit als Hüpfer bezeichnet werden. Trotzdem werden Leckereien serviert. Zum Glück konnten wir uns bis anhin zurückhalten.

In Frankfurt angekommen haben wir keine allzu lange Umsteigezeit. Jedoch würde sich der Loungezugang gleich bei unserem Abfluggate befinden. “Würde”, da Frankfurt wie alle anderen Flughäfen den Service reduziert hat und so stossen wir auf geschlossene Türen.

Die Wartezeit ist aber wirklich kurz und wir beobachten, dass viele Reisende am Abfluggate B25 schon mit uns im Flieger nach Frankfurt waren. Die verschiedenen Ausrüstungen verraten uns nicht wirklich, ob wir für unseren Urlaub richtig gepackt haben, sind aber zum Teil wirklich unterhaltsam.

Das Boarding verläuft in altbekannten Mustern und an Bord werden wir nach dem Start wunderbar umsorgt.

Das Essen bei Lufthansa ist, wie auch beim letzten Mal, sehr gut und wir können den Flug nun fast richtig geniessen. Fast, weil wir noch immer nicht im Zielland eingereist sind. Bis dahin vergehen noch 10 Flugstunden.

Immerhin werden wir dank des Essens müde und schlafen ein paar Stunden bevor wir für das Morgenessen geweckt werden. Wir fliegen über die Etosha-Pfanne und unendliche öde Weiten, wie wir sie bisher auch auf unseren Nordamerika-Flügen nicht gesehen haben.

Morgenessen:

Nun wird es interessant. Wir landen auf der einzigen Piste des Husea Kutako International Airport und die Crew weist die Passagiere an auf den Plätzen zu bleiben, bis weitere Informationen folgen. Wieder werden wir etwas nervös, weil wir das noch nie so erlebt haben.

Kurz darauf heisst es aussteigen – Reihe für Reihe. Das klappt erstaunlich gut und das Bild des Flugfelds des grössten internationalen Flughafens des Landes ist nicht minder eindrücklich:

Die Einreise: Kontrolle der Dokumente (PCR-Test, Pass), Temperaturmessung und schon sind wir drin. Gepäck vom Band nehmen und : Halt! ein weiterer Posten! Stimmt, im Flieger durfte man noch ein Einreiseformular ausfüllen (wir hatten dies bereits vorher erledigt) auf welchem man bestätigt, dass man nicht krank ist. Die Dame nimmt das Formular entgegen und winkt uns durch zum Zoll.

Wir freuen uns bereits, dass wir wirklich eingereist sind und können uns sogar amüsieren als wir die Zollbeamte sehen, die uns darauf aufmerksam macht, dass das Gepäck durch das Röntgengerät muss. Wer nie in Namibia oder ähnlichen Ländern war, kann sich die Ironie dieses Bildes kaum vorstellen.

Nun, wir sind durch. Wir marschieren zum nächsten Geldautomaten und decken uns mit Namibischen Dollars ein. Nächstes Ziel ist unsere Autovermietung. Ich war nach der Lektüre diverser Reiseberichte etwas skeptisch, ob ein internationales Unternehmen für diese Reise wirklich die richtige Wahl war (ok, wir hatten das nicht gebucht , sondern das Reisebüro, aber trotzdem).

Der erste Eindruck ist makellos. Die Dame am Schalter fertigt uns souverän ab und erklärt uns den Weg zum Wagen. Dort angekommen werden wir herzlich empfangen und sogleich erblicken wir unser Auto, einen Toyota Fortuner 4×4 mit Untersetzung, Differenzialsperre und jeglichem Medienschnickschnack den ich mag.

Bevor wir das Fahrzeug auch nur anfassen dürfen ist eine Video-Einweisung Pflicht. Wir amüsieren uns ab der Qualität des Videos, obwohl die vorgängig recherchierten Risiken sich scheinbar bewahrheiten. In Namibia stirbt man eher bei einem Autounfall als an etwas anderem. Wir können uns das noch nicht so ganz vorstellen, werden aber während der Reise etwas Besseren belehrt werden.

Die Übergabe läuft perfekt ab – mit Erklärung des Getriebes inklusive Untersetzung und Differentialsperre. Zudem wird uns erklärt, wo sich die Ansetzpunkte des Wagenhebers befinden – was durchaus von Nutzen sein wird.

Wir fahren also vom Hof und unser erster Plan – bei der ersten Tankstelle (Namcor) Wasser und ein paar Snacks einzukaufen – läuft ins Leere, da der Shop geschlossen ist. Wir wissen, dass es in der Nähe eine zweite Tankstelle mit Shop hat und fahren dahin.

Wir werden scheinbar voller Freude erwartet – so schätzen wir die Situation ein, da uns ein Tankwart euphorisch winkend zur Säule geleitet. Ich frage Tina, ob sie lieber den Wagen “beschützen” oder einkaufen will. Also gehe ich in den Laden und bin ob des Angebots weder erstaunt noch aus dem Häuschen. Ich kann aber ein paar Liter Wasser und diverse Snacks kaufen, was für uns absolut genug ist.

Nun können wir los. Der Linksverkehr macht mir erfahrungsgemäss nichts aus und die B6 ist eh ziemlich leer. Schon bald biegen wir auf die C23 ab und das Ferienfeeling stellt sich ein.

Bereits jetzt können wir in Gebüschen neben der Strasse Affen (Paviane) erkennen, können jedoch nicht anhalten. Schliesslich entdecken wir eine Haltemöglichkeit.

Die Autobahnraststätten sehen hier etwas anders aus als wir uns von Europa gewöhnt sind, jedoch sind sie uns in keinster Weise weniger sympathisch.

Schon bald nach dem Abzweiger zur C15 fahren wir durch ein baumgesäumtes Tal und nach wie vor halten wir unsere Augen offen.

Vom Beifahrersitz hallt ein kurzes “Halt! Giraffe!” und schon sind wir für fast zwei Stunden unterhalten.

Wir haben uns für den ersten Tag ziemlich viele Kilometer vorgenommen und darum müssen wir weiter. Wir versuchen immer der C15 zu folgen, was sich aber nicht immer als einfach herausstellt.

Sogar der kleine Umweg ist aber ein Volltreffer und wir können ein paar Tiere erblicken, welche wir sonst wohl nicht gesehen hätten.

Die Strasse ist ab und zu ein ziemliches Waschbrett. Wer schon ein Mal durch Utah und speziell die hole-in-the-rock-road gefahren ist, weiss was ich meine, obwohl das hier noch einen Level höher ist.

Wir freuen uns also fast auf die C20, welche uns mit Asphalt willkommen heisst. Wir wissen, dass unsere Reifen nur mit ca. 1.8 Bar gefüllt sind und fahren darum auch nie über 100 Km/h trotz erlaubten 120 . Umso mehr sind wir nach ein paar hundert Metern enttäuscht:

Als hätten wir nie etwas anderes gemacht wechseln wir das Rad und sehen aber sofort, dass auch das Ersatzrad nicht gerade “neu” ist. Also geht es anschliessend in gemächlichem Tempo die restlichen 3 Kilometer in Richtung Unterkunft, welche wir schadlos erreichen.

Die Kalahari Anib Lodge empfängt uns wunderbar. Wir erwähnen natürlich umgehend unser Problem mit dem Rad und können das Telefon an der Réception benutzen.

Der nette angestellte von Europcar fragt uns nach Erwähnung des Problems lediglich nach unseren Reiseplänen und teilt uns mit, dass wir uns doch vor Verlassen der Anib Lodge wieder melden sollen. Also alles in Ordnung.

Wir beziehen das Zimmer, sind erstmal sprachlos und machen uns dann trotzdem auf, um auf das gewechselte Rad anzustossen.

Das Nachtessen ruft und wir sind gespannt, da dies wie bereits beschrieben unser erster Namibia-Urlaub ist. Das Menu konnten wir bereits vorgängig auf den Tafeln vor dem Restaurant erblicken, jedoch hat dieses nicht allzu viel über die Zubereitungsart verraten.

Kurz darauf erkennen wir, das die Kolonialgeschichte des Landes immer noch mitschwingt. Wir werden fast gemästet, sind uns aber noch nicht bewusst, dass diese Auswahl an Gemüse nicht allzu typisch für Namibia ist.

Nach dem wirklich guten Essen setzen wir uns noch kurz am (für die fünf Gäste) entzündeten Lagerfeuer und stossen an auf unser Ankommen in Namibia.

Gefahrene Km: 296

Gute Nacht!

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Namibia 2021

Unsere Route:

8. – 9. Juli – Anreise und Fahrt nach Hardap
10. Juli – Kalahari Anib Lodge
11. Juli – Fahrt nach Sesriem
12. Juli – Dead Vlei und Sesriem Canyon
13. Juli – Von Sesriem nach Swakopmund
14. Juli – Von Swakopmund nach Spitzkoppe
15. Juli – Von Spitzkoppe zur Vingerklip
16. Juli – Von Vingerklip zur Etosha Oberland Lodge
17. Juli – Game Drive im Etosha National Park
18. Juli – Oberland Lodge nach Okaukuejo Camp (Etosha NP)
19. Juli – Okaukuejo nach Onguma Bush Camp
20. Juli – Onguma Bush Camp
21. Juli – Onguma nach Waterberg
22. Juli – Waterberg Rhino Walk
23. Juli – Waterberg nach Midgard
24. Juli – Rückreise

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