Tangkahan
Nach dem ereignisreichen gestrigen Tag sind wir froh, dass wir nicht ganz so früh aus den Federn müssen. Wir haben erstaunlich gut geschlafen und freuen uns auf das Morgenessen.
Dieses besteht heute aus wahnsinnig leckeren dünnen Omeletten mit vielen Gewürzen und ein paar zu vernachlässigenden Toastscheiben. Ausserdem wie immer dabei: Frische Früchte.


Sehr pünktlich gehen wir los für das heutige Urwald-Trekking mit Kanu und seinem Mitarbeiter Shun. Ausserdem überrascht uns Franz, indem er ebenfalls Anstalten macht mitzukommen.
Diese Tatsache plagt nun scheinbar auch den Guide der beiden Belgier, Délphine und Michael, welche uns heute begleiten. Sogar er kommt mit.
Die ersten Meter gleichen den gestrigen, indem wir durchs Dorf runter zum Fluss gehen und diesen überqueren. Anschliessend gewinnen wir zügig an Höhe und halten Ausschau nach hiesiger Flora und Fauna.
Wir wollen gerade von einem kleinen Grat absteigen, als Kanu und sein Mitarbeiter uns anhalten lassen, da ein unbegleiteter Elefant den Weg runter versperrt. So lange der Mahut nicht dabei ist, sollte man den Tieren besser nicht zu nahe kommen.
Unsere fitteren Guides erklären den direkten Weg ins Tal als valable Umgehung und so sind wir die nächsten Meter hangelnd und rutschend unterwegs.




Wir haben uns eine kleine Pause verdient, während Kanu sich erkundigt, in welcher Richtung es denn etwas zu sehen geben könnte.
Als wir weitergehen konzentriert er sich auf die Baumwipfel, was fast zu einer gefährlichen Situation geführt hätte, indem er eine Schlange auf dem Weg übersieht. Ich laufe an zweiter Stelle und bemerke de sich bewegenden, farbigen Ast und rufe sofort «Snake».
Kanu dreht sich umgehend um, verliert etwas Farbe im Gesicht und schaut sich dann mit den anderen zusammen den schleichenden Genossen an. Auf unsere Frage, ob die Schlange giftig sei, heisst es: «not too much».
Es handelt sich übrigens scheinbar um eine Painted Bronzeback, eine Natternart, welche nur sehr wenig Gift in sich trägt und für den Menschen grösstenteils ungefährlich ist.




Bald darauf wird es etwas hektisch, als Shun scheinbar etwas gesichtet hat und Kanu dies umgehend bestätigt.
Also ziehen wir fast einen kurzen Spurt an, um im Tal an Höhe zu gewinnen. Und tatsächlich erblicken wir hier wieder einen Orang Utan.
Nahe kommen wir dem Exemplar nicht und manchmal ist die Situation vergleichbar mit einem Versteckspiel. So sind die Fotos auch eher einfach als Andenken gedacht denn als künstlerisch wertvoll.






Nach dieser Sichtung kommen wir auch noch an einem riesigen mangrovenähnlichen Baum vorbei, vor welchem wir uns von Kanu ablichten lassen.
Auf den letzten Metern hören wir bereits das rauschen des Flusses und wir freuen uns allesamt auf eine Abkühlung. Als wir dann aber sehen, was Kanus Mitarbeiterin für uns vorbereitet hat, bleibt uns erstmal die Luft weg.
Ein so üppiges und wunderschön angerichtetes Buffet erwartet man sicher nicht nach einer solchen Wanderung mitten im Nichts.
Wir stärken und erfrischen uns zur Genüge und auch die Guides scheinen die Szenerie zu geniessen.




Wir fühlen uns gestärkt und – nach dem Bad – sogar ein bisschen erholt, und machen uns auf den Heimweg. Dieser besteht nur noch aus der Querung des Flusses und ein paar Schritten zum Hotel.
Dort angekommen verziehen sich die Belgier umgehend in ihre Behausung, während wir den Guides eine Erfrischung offerieren – die sehr gerne angenommen wird.
Nach einer zünftigen Dusche und währenddessen nebenan ein Gewitter aufzieht, nutzen wir – jedes auf seine Weise – das hier vorhandene WiFi.
Wieder hat Franz für uns Essen bestellt und hier in Tangkahan ist es wirklich sehr lecker. Wir essen Dinge, welche wir nicht so richtig benennen können – wieso auch nicht, wenn es schmeckt!






Während des Essens hat das Gewitter mächtig an Fahrt gewonnen und nebst den spontan auftretenden Wasserfällen vom Restaurantdach gibt es auch viele Blitzeinschläge in den nahen Urwald zu bestaunen. Ausserdem setzt ab und zu der Strom aus, was das Restaurant problemlos mit alternativen Lichtquellen bekämpft, wie auf dem letzten Bild zu erkennen ist.