Archiv der Kategorie: Orte auf dieser Erde

27.09.2024

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Die Ferienmesse in Bern ist schuld!

Wir besuchen die Messe seit ein paar Jahren regelmässig und noch immer wurde der Besuch im Nachhinein ziemlich teuer. So auch in diesem Jahr 2024, als Tina auf ein Mal das Verlangen hatte, viele Vorträge über Südostasiatische Länder zu besuchen.

Klar, dies ist die logische Folge aus dem Mix der afrikanischen Experimente der letzten Jahre und Tinas Vorliebe für Reisgerichte aller Art. Somit bin ich sicher mitschuldig.

Für uns kommt für diese Reise eigentlich nur der europäische Herbst infrage, da die anderen Urlaubszeiten (leider?) bereits verplant sind.

Wir unterhalten uns am Stand von Asia 365 mit einer netten Beraterin, welche uns von den festländischen Ländern wie Vietnam oder Thailand aufgrund der Regenzeit abrät. Möglich sei aber Indonesien.

Hier springen wir schnell auf, da wir die Chance hätten, Orang Utans zu sehen! Und tatsächlich, nach ein paar weiteren Calls und Mails, buchen wir eine zweiwöchige Reise nach Sumatra, Java und Bali.

Wir sind in der Vorbereitung immer abwechslungsweise euphorisch und dann wieder ein bisschen verängstigt. Es werden viele neue Dinge auf uns warten und wir hoffen, dass wir die Eindrücke, die Hitze, die Kultur und was sonst noch auf uns wartet unter einen Hut bringen und verarbeiten können.

Los geht’s!

Lotti bietet sich als Taxifahrerin zum Bahnhof an, worauf wir sie zum Nachtessen einladen. Ein Blick auf den Teller – das werden wir so in nächster Zeit nicht mehr essen.

Der Zug nach Zürich fährt pünktlich und wir checken schon bald im Radisson am Flughafen ein. Da unser Flug nicht so früh wie auch schon startet, begeben wir uns nochmals an die Bar zu einem Schlummertrunk.

Gute Nacht!

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06.10.2024

Borobudur – Prambanan – Yogyakarta

Ein zweites Mal dürfen wir das wunderbare Frühstücksbuffet hier geniessen und dank meines lernwilligen Wesens mache ich auch einen grossen Bogen um die Ketchup-/Mayonnaise-Brötchen.

Wir verlassen heute Borobudur und die Route ist vor allem geprägt von Yogjakarta und Prambanan.

Den Stopp in Candirejo haben wir uns eigentlich nicht gewünscht. Für uns tönte es ein bisschen wie Freilichtmuseum mit Schauspielern oder – schlimmer – peinlich berührten Bewohnern.

Dank unseres Guides haben wir dann aber erfahren, dass die hiesige Gemeinde gemeinsam den Entschluss gefasst hat, sich dem Tourismus zu öffnen und aber die ursprünglichen Gepflogenheiten zu pflegen.

Trotzdem verzichten wir auf Fotos, welche wir nicht vorher angefragt haben und verbringen so eine wunderbare Zeit in dem kleinen Ort, der einige uns unbekannte Eigenheiten aufweist, wie zum Beispiel das Spendengefäss an jedem Hauseingang. Es geht hier nicht um Spenden von Touristen, sondern der anderen Dorfbewohner, sofern es diesen im Moment besser geht.

Wir treffen auf herzliche Menschen, welche gerne bereit sind, ihr Leben mit uns zu teilen.

Unser Guide, Kiryll, der hier aufgewachsen ist, zeigt uns sogar, wie die hier so beliebten Maniok-Chips hergestellt werden.

Beim nächsten Stopp können wir die Tempe-Herstellung live beobachten, wobei die Gerätschaft und Sicherheitseinrichtungen nicht ganz unserer europäischen Vorstellung entsprechen.

Was aber – nebst der wahnsinnigen Zufriedenheit und Freundlichkeit der beiden Betreiber – einwandfrei ist, sind Geschmack und Konsistenz der hergestellten Ware! Leider haben sie noch keinen Webshop mit internationalem Versand.

Kiryll führt uns ein paar Meter über die Strasse in ein ziemlich grosses Gebäude, wo ein Gamelan steht. Er erklärt uns das Instrument und die Verwendung der Gelder, die aus dem Tourismus generiert werden.

Er gibt uns einen Einführungskurs am Instrument und versichert uns, dass die hiesigen Kinder auftauchen, sobald sie die Melodien hören.

So passiert es denn auch, dass Tina und ich mit drei Jugendlichen ein von Kiryll dirigiertes und gesanglich begleitetes Stück spielen.

Ein paar hundert Meter weiter wartet eine Belohnung in Form von Tee und Frittiertem auf uns.

Nun wechseln wir wieder auf vier Räder, die von Hajrul in Richtung Yogjakarta gesteuert werden.

Unterwegs sehen wir diverse spannende Gefährte, welche aber einen etwas düsteren Hintergrund haben.

Was uns aber fröhlich stimmt , ist die Tatsache, dass die zur Verfügung gestellten Chips innerhalb kürzester Zeit verschwinden.

In Yogya (*Tschogtscha*), was die gängige Abkürzung für die Grossstadt Yogyakarta ist, besuchen wir den Kraton, den Palast des hiesigen Sultans. Speziell an diesem ist, dass der Herrscher tatsächlich auch noch politische macht hat, indem er seinen Verwaltungskreis selbständig gestalten kann und Einsitz im nationalen Parlament hat.

Die Wachen hier sind meist altgediente Militärs oder Polizisten, welche mit der einfachen Arbeit eine Art Rente erhalten.

Unten sehen wir Tina am ursprünglichen Feueralarm, während daneben die Trommel für allgemeine News steht.

Die in den öffentliche zugänglichen Räumlichkeiten zeigen auf, dass der Sultan einen gewissen Fetisch für Porzellan aus aller Welt pflegen muss. Oder wieso würde man sonst all die von Staatsbesuchenden erhaltenen Stücke ausstellen?

Mittlerweile ist es ziemlich heiss als wir den Tempel verlassen. Wir freuen uns auf das von Hajrul vorgekühlte Auto, biegen aber stattdessen in eine Gasse ab, wo wir die Kunst der Herstellung der Schattenfiguren beobachten können. Sehr schön, aber sehr heiss.

Wir verlassen die engen Räume und steuern das nächste Ziel an. Der Harem des Sultans ist sogar noch eindrücklicher und vor allem schöner gestaltet als der Palast. Wir werden in die Gemächer der Mätressen geführt und uns wird erklärt, was, wie, wo geschah.

Nach dem Verlassen des Palastes steuern wir ein nahes Restaurant für eine kleine Stärkung an. Zeit zum Verweilen bleibt aber kaum, da noch etliche Punkte auf dem Programm stehen.

So dürfen wir einer Batik-Künstlerin bei der Arbeit zuschauen und uns auch im zugehörigen Laden umschauen, bevor wir ein Silberschmuck-Geschäft besuchen, dessen Werkstatt sich im Hinterhof befindet.

Die überall sehr netten Angestellten zeigen uns bereitwillig ihre Fertigkeiten und wir erwerben sogar noch ein kleines Andenken.

Der Nachmittag ist schon weit fortgeschritten, als wir die Fahrt nach Prambanan unter die Räder nehmen. Dort angekommen sind wir aber ein weiteres Mal sprachlos. Wahnsinn, was hier mit einfachsten Mitteln erbaut und mit detaillierten Verzierungen versehen wurde.

Ahadi führt uns durch die Haupttempel und lässt uns dann aber ein bisschen verweilen, als sich die goldene Stunde langsam abzeichnet.

Nachdem wir uns sattgesehen haben, bringt uns ein Elektrobus zu den weiter entfernten Tempeln, welche sich zum Teil noch im Wiederaufbau befinden.

Auf dem Weg zurück ins Zentrum von Yogja sehen wir uns den Sonnenuntergang an und gönnen uns nach Verabschiedung von Ahadi und Hajrul ein kurzes Bad im Hotelpool. Abendessen erwerben wir im hiesigen Restaurant, wobei es wiederum um viel Reis und Ayam (Huhn) oder Bebek (Ente) geht. Lecker!

Gute Nacht!

<– 5.10.2024 7.10.2024 –>

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05.10.2024

05.10. Borobudur – Dieng Plateau – Borobudur

Obwohl der gestrige Tag gut ausgefüllt war, geht es heute bereits wieder früh los. Um 7:00 ist Morgenessen angesagt, damit wir um 8:00 abfahren können.

Da Buffet hier ist eines der umfangreichsten und schönsten, die wir in all unseren Reisen gesehen haben. Wow!

So gross, vielseitig und lecker das Buffet auch ist, so schaffe ich es trotzdem, auf einen Trick hereinzufallen und «gönne» mir das süsse Teilchen im letzten Bild. Wer meint, das Süssgebäck sei mit Zuckerguss und Konfitüre überzogen: Mayonnaise und Ketchup… enough said.

Wir sind anschliessend pünktlich am Treffpunkt in der Lobby und Ahadi erwartet uns bereits. Wir gehen zusammen zum Auto, welches von Hajrul scheinbar über Nacht rausgeputzt wurde. Die Wasserreserven sind aufgefrischt und los geht’s in Richtung Dien-Plateau.

Unterwegs halten wir in einer kleinen Ortschaft und durchstreifen einen Bauernhof. Wir haben keine Ahnung, ob Ahadi die Besitzer kennt, oder ob man das hier einfach so machen kann. Wir erhalten jedenfalls einen Einblick in das einfach Landleben und was ein Warung braucht, um Tankstelle genannt zu werden.

In Wonosobo werden die Autos und Leute etwas mehr und es gibt viel zu sehen, was wir aus Europa nicht kennen.

Die Strasse gewinnt nun nochmals an Höhe und der Eintritt zum Plateau ist gut erkennbar. Wir besuchen als erstes Batu Pandang Ratapan Angin, von wo aus wir einen schönen Blick auf die zweifarbigen Seen haben. Es erinnert uns ein bisschen an Sao Miguel, wobei hier manchmal wir selbst die Attraktion sind.

Nächster Stopp sind die Blubberquellen von Kwah Sikidang Dieng, wo es vom Parkplatz bis zur Sehenswürdigkeit einen kleinen Spaziergang über einen Markt zu absolvieren gilt. Für uns ist das wiederum sehr ungewohnt, da unter anderem Schwefelstücke an der prallen Sonne gelagert, oder auch in Plastikzelten frischfröhlich offen Pommes frittiert werden.

Hier versuchen ein paar Einheimische sich ein auch paar Münzen zu verdienen, indem sie Eier in den heissen Quellen, umgeben von Schwefeldämpfen, kochen und an Touristen verkaufen.

Es handelt sich hier um ein Spektakel, aber nicht auf dieselbe Art wie zum Beispiel Yellowstone. Hier ist es eher das Drumherum, was uns staunen lässt. Die heissen Quellen an sich sind etwas farbig und riechen genauso schlecht, wie sie sollen.

Nicht nur bei uns zuhause haben Touristen ab und zu ein Problem mit dem Alphabet – auch hier bewegen sich Personen abseits der gut markierten Pfade und hinter den Warnschildern, welche auf dünne Erdkruste und Einsturzgefahr aufmerksam machen.

Wir spazieren nochmals durch den Markt, was auch beim zweiten Mal eine unerwartet entspannte aber spannende Angelegenheit ist.

Danach fährt uns Hajrul zu einem der zahlreichen Hindutempel auf dem Plateau. Nicht zu einem beliebigen, sondern dem ältesten erhaltenen Tempel. Ahadi erklärt uns die (tragische und) interessante Geschichte der Hindus auf Java und wie sie aufs Plateau gekommen sind.

Am Nachmittag sind wir wieder in Wonosobo, wo wir ein asiatisches Restaurant ansteuern.

Während Ahadi den Gebetsraum aufsucht und Hajrul ein paar Zigaretten raucht, werden uns bereits verschiedene Leckereien gereicht.

Zurück im luxuriösen Plataran Heritage haben wir noch Zeit für ein bisschen Erholung im Pool bevor wir uns – nach dem späten Mittagessen – ein leichtes Abendessen im Restaurant gönnen.

Gute Nacht!

<– 4. 10.20246. 10.2024 –>

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04.10.2024

Medan – Yogyakarta – Borobudur

Die Nacht war nach den anfänglichen Problemen nach dem Nachtessen überraschenderweise ziemlich geruhsam.

Morgenessen ist inklusive und so betreten wir mit einem Bauch voll Zweifeln nochmals dasselbe Restaurant wie gestern Abend.

Die Auswahl ist riesig und aber sehr ungewohnt. Auch die heimischen Highlights der letzten Tage fehlen irgendwie, dafür stehen umso mehr Fusions-Gericht zum Probieren bereit.

Während Tina sich eine leckere Omelette zaubern lässt, versuche ich das klassische English Breakfast zusammenzustellen, wozu scheinbar alle Zutaten vorhanden sind.

Die Überraschung erfolgt hier bei der Verkostung der Baked Beans. Diese sehen zwar fast aus wie irgendwo in London, sind aber – für mein Verständnis – höllisch scharf gewürzt. Nach dem ersten Schock werden die Zutaten gemischt, so dass es alles in allem passt.

Nun aber los, wir haben heute noch etwas vor!

Franz und Jamil holen uns pünktlich ab und bringen uns zum Flughafen, wo Franz bei uns bleibt, bis er sicher ist, dass der Check-In geklappt hat.

Wir verabschieden uns und übergeben einen Umschlag mit Trinkgeld, wie das hier gemäss unserem Reisebüro üblich ist.

Der Flughafen von Medan ist ziemlich übersichtlich und so gibt es bis zum Abflug nicht viel zu tun. Am spannendsten finde ich, dass das Pflegepersonal durchgehen mit – zum Teil viel zu grossen – Converse ausgestattet ist.

Der Flug Medan – Yogyakarta mit der weltbekannten Lion Air ist dann wieder nicht so spektakulär wie er klingt. Geschmeidig landen wir auf der indonesischen Hauptinsel Java, wo mehr als die Hälfte aller Indonesier wohnt. Zum Vergleich: Java ist ziemlich genau drei Mal so gross wie die Schweiz, hat aber ca. 17 Mal so viele Einwohner.

Unser Gepäck hat es dieses Mal problemlos zu uns geschafft und so verlassen wir den Flughafen, wo uns ein ziemlich kleiner Herr mit einem Schild, was unseren Namen aufweist, lächelnd erwartet.

Er heisst Ahadi – man darf ihn Adi nennen – und ist unser Guide für den zweiten Teil unserer Reise.

Nachdem wir nochmals zurück ins Flughafengebäude gegangen sind, um ein paar zusätzliche Rupien am Geldautomaten zu erwerben, machen wir uns zusammen mit Ahadi erfolgreich auf die Suche nach unserem Fahrer, Hajrul, der leider keine uns bekannte Sprache spricht. Ausser Nettigkeit und Lächeln – was eigentlich durchaus genügt.

Ahadi spricht sogar ziemlich gut Deutsch und erklärt uns auf der Fahrt, dass das Programm geändert wurde. Wir werden bereits heute Nachmittag Borobudur besuchen und haben daher keine Zeit für das – gemäss Programm geplante – Mittagessen im Hotel. Es wäre gut, wenn wir dies auslassen und aufs Abendessen verschieben können.

Nun ist es aber so, dass wir seit dem Morgenessen um 6:00 nichts mehr zu uns genommen und langsam Hunger haben. Wir erklären Ahadi, dass wir froh sind, wenn er solche Infos jeweils verbreiten kann sobald bekannt – dann hätten wir nämlich am Flughafen ein kleines Sandwich für zwischendurch kaufen können.

Er versteht das und ab sofort werden wir immer in solche Entscheide eingeweiht.

Im Plataran Heritage angekommen sind wir tatsächlich ziemlich hungrig und es bleiben uns – Hajruls fahrweise sei dank – immerhin fast 20 Minuten für die drei Gänge des wahnsinnig leckeren Essens hier!

So komisch es klingt – im Nachhinein möchte ich gar nichts an diesem Tag ändern. Klar, die Gerichte hätten ein bisschen längere Wertschätzung verdient gehabt…

Seht selbst:

Borobudur: Bereits seit der Planung eines der Highlights unserer Reise nach Indonesien.

Wir sind tatsächlich pünktlich für unsere Tickets am Eingangstor und müssen dann aber nochmals zurück zu Hajrul zum Auto, da mir nicht geglaubt wird, dass ich die im Rucksack befindliche Drohne hier nicht fliegen werde, da ja verboten.

Nachdem das erledigt ist, und die hier obligatorischen Holz-Flip-Flops angezogen sind, geht es los.

Gemäss Ahadi sind wir der Gruppe 13 zugeteilt, mit welcher wir die Führung – ausführlich in englischer Sprache erklärt – erleben dürfen.

Leider haben wir – wohl aufgrund seeehr unglücklicher Umstände – die Gruppe an dem Tag nie gefunden, und so hat uns Ahadi durch die Anlage geführt und die Geschichte der hier gezeigten religiösen Geschichten inklusive aller Götter sehr spannend und detailliert erklärt.

Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass Ahadi praktizierender Muslim, Borobudur aber eine Buddhistische Einrichtung ist.

Umso spannender ist deshalb auch die Lockerheit, in welcher er den abgedeckten Teil der Aussenmauer erklärt: Hier, auf der untersten Stufe würde sich eigentlich die ursprüngliche Darstellung des Kama Sutra befinden. Jedoch passt das aktuell nicht zur Regierung/zum Land, weshalb es zugemauert wurde.

Mit jedem erklommenen Stockwerk werden die Ausblicke eindrücklicher.

Durch die späte Zutrittszeit sind wir nun genau rechtzeitig vor Ort, um die schönen Lichtstimmungen mitzunehmen.

Natürlich danken wir Ahadi dafür und drehen nochmals eine Runde, bevor uns die Security sehr gemächlich zum Ausgang geleitet.

Unten (auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite) angekommen entdeckt Ahadi einen Baum mit gelben Blüten, den er so noch nie gesehen habe.

Zurück im Hotel verabschieden wir uns und danken Ahadi und Hajrul für den schönen, ausgefüllten Tag, und begeben uns nach einem ausgedehnten Bad im Hotelpool auf die Dachterrasse des Hotels für einen kleinen späten Imbiss.

Gute Nacht!

<– 3.10.2024 5.10.2025 –>

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