Kategorie-Archiv: Nordamerika

11. Juli 2022

Tadoussac – Sept-Îles

Heute ist ein gemütlicher Fahrtag mit ein paar geplanten Stopps angesagt.

Der erste davon sogar noch im Dorf selbst, da nebst Aussicht vom Zimmer und der örtlich üblichen Verkabelung auch das Ortsschild abgelichtet werden muss.

Etwa 7-8 Fahrminuten weiter haben wir ein für Ostkanada eher unübliches Ziel entdeckt: Dünen!

Diese sind nicht nur ziemlich hoch, sondern auch in eine schöne Landschaft eingebettet.

Da hier zum ersten Mal in diesem Bericht Fotos vom Quadcopter (Drohne) erscheinen der Hinweis, dass ich sowohl den kanadischen Drohnenausweis, sowie Berechtigungen zur Fliegerei während der ganzen Urlaubszeit erworben habe. Verbotszonen werden ausnahmslos eingehalten.
Wie das geht, könnt Ihr gerne bei mir anfragen.

Obwohl man sicher könnte, wandern wir hier nicht und fahren 25 Minuten weiter zum Cap Bondésir. Hier ist aber noch alles ge- und abgeschlossen, so dass uns nichts weiter bleibt, als weiterzufahren.

Nur etwa 15 Minuten später kommen wir am Centre de découverte du milieu marin in Les Escoumins an. Hier ist die Schranke zwar ebenfalls noch unten, die Parkplätze davor sind aber verfügbar und ein ziemlich offizieller Weg führt aufs Gelände.

Nicht nur die Landschaft ist hier wunderschön, auch die Stille lädt zum Verweilen ein – zumindest um diese eher frühe Uhrzeit.

Als wir bei den gesuchten Adirondacks (die markanten roten Holzstühle) ankommen und Tina sich in Pose wirft höre ich ein Geräusch und bemerke “hast Du den auch gehört?” und meine damit den vorbeiziehenden Wal.

Tina steht auf und wir beide schauen dem Meeressäuger an diesem wunderschönen Ort bei absoluter Stille zu, wie er an uns vorbeizieht.

Nachdem er ausser Sichtweite ist, gehen auch wir zum Parkplatz zurück und setzen unsere Reise fort.

Die nächste Etappe dauert ein gute Stunde ehe wir unseren fahrbaren Untersatz in der Nähe der petite chapelle des Ilets-Jérémie abstellen.

Von hier spazieren wir nach Norden in Richtung Meer. Zwar ist es – Ebbe sei Dank – nicht total nass hier, aber so ganz trockenen Fusses bewegen wir uns nicht der Küste entlang. Wir finden hier spannende Gesteinsformationen und die Farbgebung ist dank der düsteren Lichtstimmung ebenfalls interessant.

Das letzte Bild zeigt den Beginn des Rückwegs zum Parkplatz und wir merken, dass wir hier eigentlich nicht alleine unterwegs sein könnten. Also wird etwas Blödsinn geredet und schon bald stehen wir vor ihm: nicht dem Bären, sondern dem hiesigen Einsiedler.

Scheinbar hat sich eine ganze Kolonie an Aussteigern hier im Wald niedergelassen – zumindest sind etliche behelfsmässige Zelte zu erkennen. Wir grüssen auf jeden Fall freundlich und fragen nach dem Weg zur Kirche, welcher uns sehr nett gezeigt wird.

Wir fahren und sind schon gespannt wie sich uns der nächste Stopp präsentieren würde.

Nach 15 Minuten erreichen wir die Chutes Papinachois und weitere 10 Minuten die Zufahrtsstrasse zum Obelisque Girard in Ragueneau. Wieso diese Ur-Gesellen hier stehen haben wir nicht weiter erforscht, und da das Wetter es nicht gut mit den beiden Zwischenstopps meint, verweilen wir jeweils nur kurz .

Nun melden sich langsam unsere Mägen und, da wir uns bereits fast in Baie-Comeau befinden, suchen wir dort nach einem passenden Lokal. Wir finden das Le Manoir du Café, wo wir alles erhalten, was wir in diesem Moment brauchen. Backwaren und Inhalt sind frisch und die Getränke werden mit richtigem Kaffee zubereitet.

Nachdem wir gesättigt sind fahren durchs Dorf zurück zur Hauptstrasse und dort angekommen weiter nach Nordosten. Schon eine Viertelstunde später erhalten wir die Chance, unsere vorhin gewonnen Kalorien abzuarbeiten.

Dabei kapituliere ich bereits vor der ersten steilen Treppe, da mir diese für meine Höhenangst nicht kompatibel erscheint.

Den nächsten, grösseren Abschnitt fahren wir in einem Rutsch. Gut zwei Stunden sind es bis zum Parc Aylmer-Whittom, den wir erstens ziemlich spontan entdeckt haben, und der sich zweitens schon fast in Sept-Îles, also unserem Tagesziel, befindet.

Obwohl Wege gesperrt sind und die Baumaschinen auffahren, können wir uns hier eine ganze Weile die Beine vertreten und machen Bekanntschaft mit der örtlichen Fauna.

Wir fahren auch noch kurz zum Lac des rapides, welcher sich nördlich von Sept-Îles befindet und nebst einem Wasserflughafen auch Sandstrände bietet. Allerdings werden wir mit der sich uns bietenden Szenerie nicht warm und fahren gleich weiter zum Hotel.

Das Gouverneur Hotel ist mittelmässig bewertet, die Sauberkeit soll aber tadellos sein. Und genauso präsentiert sich uns die Unterkunft auch.

Von aussen etwas abgeschossen und der Empfang ist höchstens lauwarm. Das Zimmer ist aber geräumig und sauber, was uns absolut reicht.

Hier in Sept-Îles gibt es erstaunlicherweise eine ziemlich grosse Auswahl an guten Restaurants. Wir reservieren im Le Bavard & L’Ivrogne, was soviel wie “Der Schwätzer und der Trunkenbold” bedeutet. Erstaunlicherweise können wir bereits kurz nach der Ankunft erkennen, wer wer ist. 🙂

Wir werden wunderbar umsorgt und das Menü ist so ganz nach unserem Geschmack mit vielen frischen Zutaten und innovativen Kreationen. Das Hauptaugenmerk der Küche liegt dabei ganz klar auf Produkten aus Schweinefleisch (Thema: Nose-to-tail).

Nachdem wir sogar noch die Desserts vollständig verputzt haben, sind wir pappsatt und fahren zurück zum Hotel, wo wir zufrieden und voller Hoffnung und Vorfreude auf morgen einschlafen.

Gute Nacht!

Gefahren Km: 451

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10. Juli 2022

Québec – Tadoussac

Wir haben gut geschlafen und der grobe Plan für heute steht auch schon. Nach dem Auschecken fahren wir nach Norden und verfahren uns tatsächlich schon wieder – trotz Navi.

Eigentlich wollten wir direkt zum Einkaufen fahren, entscheiden uns dann aber irgendwann zum vorherigen Morgenessen bei Tim Hortons.

Von da ist es dann doch nicht mehr so weit bis zum Walmart, wo wir den Grundvorrat für die ersten Tage besorgen (Campingstühle, Wasser, Süssgetränke, Snacks, Off! Deep Woods und Bärenspray.

Bis Tadoussac sind es über 200 Kilometer. Glücklicherweise haben wir für unterwegs ein paar Ziele ausgemacht, welche wir noch besuchen können.

Schon bald nach Québec biegen wir ab zum Parc de la Chute-Montmorency. Wir nähern uns von Westen (oben), was absolut beabsichtigt ist, da wir kein Interesse an einer Gondelfahrt haben.

Mit seinen 83 Metern Höhe ist er nicht nur der höchste der Provinz Québec, sondern auch 30 Meter höher als die Niagarafälle.

Wir merken hier, dass Sépaq nicht gleich Sépaq ist, indem wir trotz unseres Passes Eintritt bezahlen. Nun denn…

Die Fahrt geht weiter nach Saint-Anne-de-Beaupré, wo es ein paar religiöse Bauten zu sehen gibt.

Wir verlassen das pilgergeschwängerte Örtchen und bereits ein paar Kilometer weiter meldet sich der Hunger. In Baie-Saint-Paul wird uns ein schöner Tisch zugewiesen, wo wir eine nicht allzu kleine Zwischenmahlzeit verspeisen.

Übrigens werden wir immer noch mit bestem Wetter verwöhnt, was auf dem weiteren Weg zum einen oder anderen Halt führt. Allzu fest dürfen wir aber nicht trödeln, da wir heute in Tadoussac noch eine Bootstour gebucht haben.

Irgendwann kommen wir bei der Fähre an, welche Teil des Highway-Netzes von Canada – und somit kostenlos – ist.

Wir treffen, für unsere Verhältnisse, pünktlich an unserer Unterkunft, dem Le Béluga, ein. Die Rezeptionistin macht uns dann aber sofort darauf aufmerksam, dass wir uns beeilen sollten, damit wir das Boot noch erwischen.

Also lassen wir das Zimmer noch etwas warten und machen uns direkt auf den Weg zum Hafen – wo wir dann noch ziemlich lange auf die Abfahrt warten.

Da es eine Zodiac-Tour ist, fassen wir den üblichen Anzug und wir sind optimistisch, dass wir gut gerüstet sind (was sich auch beweisen wird).

Wir sind dankbar, dass wir schon intimere Waltouren geniessen durften. Trotzdem sehen wir die Meeressäuger immer wieder gerne. Ausserdem können wir in grosser Entfernung Belugas erkennen, was ein Novum ist. Leider sind sie für gescheite Fotos zu weit weg (auf dem zweiten Bild wäre einer zu sehen).

Es ist nun bereits 19:00 und so suchen wir uns auf dem Weg ins Hotel ein Lokal für das Abendessen. Dieses finden wir im Pick up Grille und später gibt es auch noch einen Absacker in der benachbarten Mikrobrauerei.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 233

<– 9. Juli 2022 11. Juli 2022 –>

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9. Juli 2022

Anreise: Home – Genf (GVA) – Montréal (YUL) – Québec (YQB)

Endlich geht es wieder ein Mal westwärts über den Teich. Nachdem es damit 2020 und 2021 nichts wurde, konnten wir nun für 2022 das vor über zwei Jahren geplante Highlight buchen. Wir verraten hier noch nicht zu viel – es hat aber etwas mit Tieren zu tun.

Heute, Samstag 9. Juli 2022, geht es los. Wie immer wenn wir weit abseits gewohnt haben, helfen uns unsere lieben Leute den Weg zur Bahn zu bewältigen. Merci!

Die Zugfahrt dauert heuer etwas länger, da wir für ein Mal nicht von Zürich, sondern von Genf abfliegen. Das macht insofern Sinn, weil wir uns eigentlich die ganze Zeit im französischsprachigen Raum bewegen.

In Genf ist zwischen Bahnhof und Flughafen (ca. 600m) nicht viel los. Der Check-in ist ebenfalls in wenigen Minuten absolviert. Erst beim Security-Check entdecken wir wieder, was das eigentliche Problem dieses Flughafens ist. Obwohl nur wenige Personen abzuhandeln sind, dauert es hier eine gefühlte Ewigkeit.

Ausserdem weckt mein Fotorucksack nach vielen Jahren problemlosen Scannings wieder ein Mal das Interesse des Sicherheitspersonals. Die nette Dame sieht sich den Rucksack von innen an und meint dann nur, dass das sicherlich schöne Fotos geben werde.

Nachdem wir es durch die Kontrollen geschafft haben freuen wir uns auf unsere Plätze in der dritten Reihe. Air Canada ist für die Flüge in Richtung Westen immer noch eine unserer liebsten Airlines (natürlich nebst Edelweiss und Swiss).

Wie man sieht lassen wir es uns gutgehen. Bei mir werden es knapp drei Filme bevor wir in Montréal landen.

Dort angekommen haben wir dank der kleinen Verspätung beim Abflug nur eine kurze Umsteigezeit.

Meinen wir…

Nach unserem Jogging beim Abfluggate angekommen erwartet uns das Bild eines ziemlich entspannten Piloten (wie wir später merken ist es nicht der unsrige).

Wir merken also, dass wir noch etwas Zeit haben und die Lounge befindet sich gleich hinter unserem Gate. Treppe rauf – alles voll – Treppe runter. Wir vertreten uns die Füsse lieber noch etwas im Terminal.

Irgendwann geht es dann doch noch los nach Québec.

In Québec angekommen ist es bereits ziemlich dunkel. Unser Autovermieter hat aber noch offen und wir erhalten problemlos unseren Wagen, der uns die nächsten geschätzten 3’000 Kilometer begleiten soll.

Zum Glück habe ich mir den Weg zur Unterkunft einigermassen eingeprägt, da das Navi sich wie üblich dagegen sträubt, sofort unseren Standort zu erkennen.

Wir schaffen es trotz Dunkelheit problemlos zur Econo Lodge und sind entgegen der Bewertung (3.6 von 5) positiv überrascht.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 5

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