31.03.2015

Heute ist ein ziemlich langer Fahrtag. Damit es nicht zu eintönig wird, haben wir ein paar Ziele eingebaut, wo wir uns die Füsse vertreten können.

Wir stehen früh auf und packen uns zum Morgenessen ein paar Stückchen ein, die im Grand Highland für die Gäste jederzeit bereitgestellt sind. Die nette Dame an der Reception fragt mich, ob das wirklich reiche, sie hole schnell etwas Brot und Beilagen. Sehr nett, aber ich winke ab und bedanke mich.

Unser erstes Ziel heute ist Sedona. Dieses haben wir auf unseren Reisen jeweils stiefmütterlich behandelt und grosszügig umfahren. Auch bei diesem ersten Besuch werden wir nur kurz reinschauen.

Wir fahren die Passstrecke über Jerome, welche uns sehr gut gefällt. Der Wechsel der Landschaft ist extrem – aus dem wüstenähnlichen Prescott geht es rauf in dichte Wälder und auf der anderen Seite empfangen uns die roten Steine in Clarkdale. In Sedona stoppen wir in Tlaquepaque und besichtigen die dortigen Läden. Wir sind wieder etwas früh unterwegs, weshalb noch nicht alle Shops geöffnet haben, aber entsprechend auch wenig Leute unterwegs sind. Gefällt uns sehr gut!

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Im Secret Garden Café trinken wir zwei stattlich gepreiste Koffeinlieferanten und machen uns wieder auf den Weg. Sedona würde uns gefallen – wenn nur die ganzen Leute nicht wären. Auf der 89 fahren wir den Oak Creek Canyon hoch. Den Slide Rock State Park lassen wir nach kurzem Blick auf den Parkplatz aus. Der anschliessende Blick auf das überfüllte Bachbett gibt uns Recht.

Wir fahren an Flagstaff vorbei zum Walnut Canyon National Monument. Die Luft ist diesig und wir bemerken bald, dass das nichts mit dem Wetter zu tun hat. Irgendwo südöstlich von Flagstaff ist ein Waldbrand ausgebrochen, welcher das ganze Gebiet in Nebel mit Barbecue-Geschmack legt. Wir entscheiden uns am National Monument für einen kurzen Walk am Rim entlang und schauen nur von fern auf die mittelalterlichen (oder amerikanisch: prähistorischen) Indianerbauten.

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Zurück zur Interstate fahren wir über die ungeteerte S Cosnino Rd, welche uns ein paar Kilometer Baustelle erspart und gut zu fahren ist.

Die Planung des Fahrtages hat auch Ziele auf den Radar gebracht, welche ich zwar noch nicht gesehen habe, aber die ich eigentlich auch nicht unbedingt besuchen muss. Trotzdem fahren wir nun zum Meteor Crater…

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Stolze 18$ Eintritt pro Person fordern mich zur Umkehr auf. Aber Tina möchte das Ding nun sehen und lädt mich ein. Ich bin wahrlich kein Fan von Löchern im Boden – nicht mal wenn sie ein National Park sind und Grand Canyon genannt werden.

Das Visitor Center ist allerdings gut gemacht mit diversen Infos zu allerhand Dingen die mit Meteoren und sonstigen Himmelskörpern zu tun haben. Wieder sind sehr viele Menschen vor Ort, was uns beim anschliessenden Besuch des Kraterrandes nur wenige unbevölkerte Fotos ermöglicht. Wir schauen uns noch den 10-minütigen Film über die Entstehung des Kraters an und beenden dann unseren etwa einstündigen Besuch. Gesehen, Zweitbesuch eher unwahrscheinlich.

In Winslow besuchen wir den weltberühmten Standing on the Corner Park, eine Idee einer ansässigen Gruppe, um den Tourismus anzukurbeln. Das scheint sogar zu funktionieren, neben uns hat es etliche Touristen, welche die Bronzestatue an der Kreuzung ablichten. Was es mit dem Park auf sich hat? Wiki hilft weiter.

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Für unser Mittagessen wählen wir Dar’s Diner aus, was wir besser nicht getan hätten. Ich darf beobachten, wie im Raum nebenan Nahrungsmittel bei Zimmertemperatur gelagert und ohne Hygienemassnahmen Zutaten vorbereitet werden. Das Essen aus der schmuddeligen halboffenen Küche ist zwar nicht schlecht, aber wer denkt in dem Moment nicht schon an den Durchfall von morgen?! Glücklicherweise bleiben wir von Montezumas Rache verschont.

Unser nächstes Ziel ist die Painted Desert im Petrified Forest National Park. Den Park haben wir vor einem Jahr schon besucht, nun wollen wir die farbige Wüste noch ohne Schnee sehen. Uns gefällt es wieder sehr gut und die Sonne erlaubt im Wechsel mit den Wolken ein paar sehr schöne Aussichten.

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Die weitere Fahrt nach Gallup auf der Interstate ist wieder eher eintönig und wir kaufen vor dem einchecken im Hotel noch bei Safeway ein. Wir ziehen diese Kette wann immer möglich Walmart vor, weil wir das Brot hier einigermassen geniessbar finden, vor allem wenn es einen Tag lang gelagert wurde.

Die Zutaten für das heutige Abendessen im Hotelzimmer und die morgige Wanderverpflegung sind schnell gefunden und wir beziehen unser Zimmer im Americas Best Value Inn & Suites. Nach dem winzigen Zimmer in Prescott fällt uns die Grösse hier positiv auf. Wir essen gemütlich und planen noch etwas den nächsten Tag, bevor wir uns zur Nachtruhe betten und hoffen, vom Zuglärm verschont zu bleiben.

Gefahren: 294 Meilen, 473 Km

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