26.9.2015

ZRH – DUB – Newgrange – Annalong

Wir sind schon gestern nach Zürich angereist. Deshalb können wir ein bisschen länger schlafen. Das bisschen beschränkt sich aber dermassen, dass der Wecker bereits um 06:00 zum ersten Mal klingelt.

Diverse Abwehrversuche, Ausflüchte und Neuplanungen der Weckzeit später sind wir auf den Beinen und beehren das neu inkludierte Morgenessen im Radisson Blu im Flughafen. Wenn man nicht im Hotel übernachtet, schlägt dies mit CHF 32.- zu Buche, was nicht nur einigermassen überteuert ist.

Bei uns ist es aber inbegriffen und subjektiv etwa CHF 20.- wert. Also sehr gut!

Nach dem Morgenessen holen wir unsere Sachen aus dem Zimmer und checken aus.

Wir dürfen uns heute im Terminal 1 unserer Koffer entledigen, was uns den Marsch durch den ganzen Flughafen erspart, ebenso wie die anschliessende U-Bahnfahrt, da wir bei D33 einsteigen dürfen.

Das Wetter (Morgennebel über Zürich) bringt den Flugplan noch ein bisschen durcheinander, aber eine halbe Stunde zu spät dürfen wir endlich einsteigen.

Unsere A321 der Swiss ist ausgebucht. Die 3-3-Bestuhlung hat sicher nicht nur ihre Vorteile, aber wir erwischen einen netten und ruhigen Sitznachbar.

Das Wetter wird kurz nach dem Start sehr freundlich und wir haben einen tollen Blick auf Frankreich, den Kanal, London und Wales. Zum Ende des Fluges erhalten wir noch einen kostenlosen Rundflug über Dublin, da wir die Piste von Westen her anfliegen, was uns in den bisherigen Besuchen noch nie passiert ist.

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Die Einreise geht sehr irisch vonstatten: wirklich eifrig ist niemand, aber es geht trotzdem schnell voran. Die Koffer lassen anschliessend etwas auf sich warten, aber wir sind ja im Urlaub. Einzig das aggressive Gedränge, sobald das Band zu drehen beginnt, werden wir wohl nie verstehen!

Mit dem Gepäck geht es per Bus zu Europcar, die auf dieser Reise unseren fahrbaren Untersatz stellen. Ãœbrigens das erste Mal. Durch unsere Besuche in den USA sind wir eher Alamo, Thrifty und dergleichen gewohnt.

Ungewohnt ist, dass im Vermietergebäude 7 Schalter offen sind und keine Versicherungen und Zusatzleistungen verkauft werden.

Wir erhalten die Schlüssel für einen Renault Captur mit ca. 13’000 Km auf der Uhr. Ein kleines, feines Auto mit Offroader-Optik.

Klimaanlage ja, Tempomat ja, Automat Fehlanzeige. Wir haben nichts anderes erwartet und ich klemme mich zuerst hinters Steuer. Die üblichen Diskussionen während den ersten Metern Linksverkehr (“zu weit links”, “zu weit rechts” etc.) bringen wir spielend hinter uns und nach ein paar Autobahnkilometern fahren wir auch schon auf den Parkplatz bei Newgrange.

Beim entern des Visitor Centers wird uns erklärt, dass die nächste Tour nach Knowth führt und in 45 Minuten startet. Das Kombiticket inklusive Newgrange kostet 22 EUR für uns beide.

Die Wartezeit verbringen wir im Bistro mit den angebotenen hungerstillenden Utensilien (Köstlichkeiten wäre übertrieben…).

Wir sitzen im Bus mit Iren, Amis, Franzosen und einer Meute Oktoberfestflüchtlingen, die sich aber hier so lautstark aufführen, dass sie sicherlich auch ein “oans, zwo, gsuffa” in München hätten von sich geben können.

Bei der anschliessenden Führung in Knowth sind aber alle (bis auf die französischen Kinder) ruhig und hören der netten Lady zu, die uns durch das Gebiet führt.

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Alle werden durch den schmalen Eingang ins innere des Haupthügels geführt. Da ich überfüllte dunkle Räume nicht allzu fotogen finde, bleibe ich draussen und erkunde die menschenleere Umgebung. Tina kommt als erste raus – sie war schon zwei Mal in Newgrange und die Leute in Knowth scheinen das Hügelbauen nicht neu erfunden zu haben.

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Nach einer Stunde in Knowth geht es zurück zum Visitor Center und mit demselben Bus weiter nach Newgrange. Die Anlage hier präsentiert sich aktueller gestaltet. Will heissen, der Hügel wurde gänzlich neu aufgebaut. Nichtsdestotrotz ist das Bauwerk beeindruckend!

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Unser Ziel, den Eingang menschenleer abzubilden, scheint unerreichbar. Verlässt eine Gruppe den Raum, folgt schon die nächste.

Also machen wir uns auf, den Hügel zu umrunden. Als wir zum Eingang zurückkommen, gelingt die schon verloren geglaubte Aufnahme. Der Kamerasensor glüht kurz und ich hoffe, ein einigermassen gutes Bild erhascht zu haben.

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Mit dem Bus geht es zurück zum Visitor Center und Tina darf nun ihre ersten Kilometer in diesem Urlaub abspulen. Unterwegs informiere ich per Mail unser B&B in Annalong, dass wir etwas später als abgemacht eintreffen und in Newry kaufen wir noch ein wenig Verpflegung für die morgige Wanderung ein.

Iris empfängt uns im Fairhaven B&B. Gemäss Wohnzimmer-Bebilderung sind mindestens vier Kinder grossgezogen worden und die Zimmer sind nun frei um Gäste aus aller Welt zu empfangen.

Sie empfiehlt uns fürs Nachtessen zwei Restaurants, welche sich beim vorbeimarschieren als überfüllte Halb-Take-Aways herausstellen (mit hauptsächlich Fisch im Angebot).

Wir gehen also weiter bis zum Harbour Inn Pub. Hier will man uns kein Essen verkaufen und verweist auf das Restaurant im oberen Stock. Wir gehen also hoch und entdecken weiss gedeckte Tische. Uns wäre die Pub-Atmosphäre unten eigentlich lieber, aber auch auf Nachfrage will man uns nichts verkaufen.

Wir essen also im Upper Deck (das heisst wirklich so) und sind positiv überrascht. Vegiteller für Tina mit Gnocchi und diversen Gemüsen sowie Steak für mich sind vorzüglich. Weinkultur erwarteten wir hier nicht und werden darum von unserer Wahl nicht enttäuscht.

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Zurück im B&B kämpfe ich mit Tina den aussichtslosen Kampf um die Decke im Doppelbett.

Gute Nacht!

nächster Tag –>

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