Te Anau – Oban (Stewart Island)
Auf dem heutigen Programm steht bereits wieder eine Schiffsreise. Wir werden nach Stewart Island übersetzen.
Nach dem Morgenessen machen wir uns auf in Richtung Süden. Das Navi schlägt uns die 94 / 6 vor als schnellste Route.
Wir sind aber nicht auf der Flucht und wählen deshalb die 99, die uns noch diverse Ausblicke auf die südlichen Alpen und andere Highlights verspricht.
Den ersten längeren Stopp gibt es an der Clifden Suspension Bridge, die offensichtlich nicht mehr in Betrieb ist.
Anschliessend sind wir schon bald an der Küste, wo man meinen könnte, bei der Namensgebung hätten 90er-Computerkinder die Finger im Spiel gehabt:
Nach McCracken’s Rest erreichen wir schon bald Monkey Island…
Kurz darauf sind wir in der südlichsten Stadt Neuseelands: Invercargill. Ich werde ziemlich sicher nicht warm mit dieser Ansammlung an Industrie und Häuserblocks. Aber wenigstens finden wir hier genügend Läden, die uns mit Verpflegung für die nächsten Tage ausrüsten können.
Die Fahrt führt weiter nach Bluff, wo sich der Fährhafen nach Stewart befindet. Wir sind zeitig da und erkundigen uns im Büro nach den Gepäckbestimmungen. Die «nette» Lady am Schalter befindet meinen Foto-Rucksack für viel zu gross für den Passagierraum. Somit könne dieser höchstens als Aufgabegepäck (!) mitgenommen werden.
All unser Verhandlungsgeschick nützt nichts und wir müssen uns arrangieren. Ich packe also meinen Koffer im Bus aus und lege den Rucksack rein. Der kümmerliche Rest des Platzes wird mit ein paar Kleidungsstücken und Notwendigkeiten gefüllt. Tina kann glücklicherweise den Rest packen.
Das Highlight folgt aber kurz vor Abfahrt der Fähre. Es treffen noch zwei Backpacker ein. Das Aufgabegepäck ist verladen…
Nun wird die Lady doch noch zur netten Lady und die zwei dürfen ihre riesigen Rucksäcke im Passagierraum transportieren. Nun denn…
Schon während des Wartens sage ich Tina, dass wir wahrscheinlich nicht die einzigen Schweizer sind – ich hätte da so einen «Verdacht».
Tatsächlich hört uns der junge Mann vor uns während der Überfahrt zu und grüsst uns mit uns vertrauten Worten. Er ist Snowboardlehrer und macht dies während des CH-Winters in der Schweiz und den Rest des Jahres in Neuseeland. Nun hat er ein paar Wochen Ferien bevor es zurück in die Schweiz geht. Und wie Skilehrer so sind, ist er mit einer Ferienbekanntschaft unterwegs.
In Oban angekommen sollen wir von der Betreuerin unserer Ferienwohnung abgeholt werden. Sie erscheint auch nach kurzem Warten und ist sehr nett. Sie hat ihren uralten 4×4 dabei und fragt, ob wir noch etwas einkaufen möchten. Möchten wir tatsächlich, da wir noch 2-3 Dinge vergessen haben.
Die Leute im Laden sind ebenfalls sehr nett. Allerdings fällt uns schon jetzt auf, dass die Abgeschiedenheit auf Stewart scheinbar einen gewissen Einfluss auf die Leute hat. Und wir meinen dies durchaus positiv: Die Einwohner scheinen rau, vom Leben geprägt, aber eben sehr nett!
Deborah, Debbie, oder Debs, wie sie sich nennt, wartet während unseres Einkaufs vor dem Laden und hält einen Schwatz. Wir finden alles was wir brauchen und noch ein paar Dinge mehr. Also geht es in ihrem arrivierten Fahrzeug in Richtung unserer Unterkunft. Diese besteht für die nächsten drei Nächte aus einem Ferienhaus in erhöhter Lage.
Als wir ankommen, kann Debs die Türe nicht öffnen, also versuchen wir es auch, allerdings mit ein bisschen Gefühl. Es funktioniert. Wir betreten das Haus und sind überwältigt! Das Häuschen ist ziemlich neu und die Aussicht ist unbezahlbar!
Es ist mittlerweile später Nachmittag und wir haben nichts mehr vor. Also geniessen wir die grosszügige Terrasse, das nicht soo schlechte selbstgemachte Abendessen und die abendliche Stimmung.
Gute Nacht!
Übernachtung: Peterson’s Hill über holidayhouses.co.nz
Gefahrene Km: 217
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