Borobudur – Prambanan – Yogyakarta
Ein zweites Mal dürfen wir das wunderbare Frühstücksbuffet hier geniessen und dank meines lernwilligen Wesens mache ich auch einen grossen Bogen um die Ketchup-/Mayonnaise-Brötchen.
Wir verlassen heute Borobudur und die Route ist vor allem geprägt von Yogjakarta und Prambanan.



Den Stopp in Candirejo haben wir uns eigentlich nicht gewünscht. Für uns tönte es ein bisschen wie Freilichtmuseum mit Schauspielern oder – schlimmer – peinlich berührten Bewohnern.
Dank unseres Guides haben wir dann aber erfahren, dass die hiesige Gemeinde gemeinsam den Entschluss gefasst hat, sich dem Tourismus zu öffnen und aber die ursprünglichen Gepflogenheiten zu pflegen.
Trotzdem verzichten wir auf Fotos, welche wir nicht vorher angefragt haben und verbringen so eine wunderbare Zeit in dem kleinen Ort, der einige uns unbekannte Eigenheiten aufweist, wie zum Beispiel das Spendengefäss an jedem Hauseingang. Es geht hier nicht um Spenden von Touristen, sondern der anderen Dorfbewohner, sofern es diesen im Moment besser geht.









Wir treffen auf herzliche Menschen, welche gerne bereit sind, ihr Leben mit uns zu teilen.
Unser Guide, Kiryll, der hier aufgewachsen ist, zeigt uns sogar, wie die hier so beliebten Maniok-Chips hergestellt werden.






Beim nächsten Stopp können wir die Tempe-Herstellung live beobachten, wobei die Gerätschaft und Sicherheitseinrichtungen nicht ganz unserer europäischen Vorstellung entsprechen.
Was aber – nebst der wahnsinnigen Zufriedenheit und Freundlichkeit der beiden Betreiber – einwandfrei ist, sind Geschmack und Konsistenz der hergestellten Ware! Leider haben sie noch keinen Webshop mit internationalem Versand.





Kiryll führt uns ein paar Meter über die Strasse in ein ziemlich grosses Gebäude, wo ein Gamelan steht. Er erklärt uns das Instrument und die Verwendung der Gelder, die aus dem Tourismus generiert werden.
Er gibt uns einen Einführungskurs am Instrument und versichert uns, dass die hiesigen Kinder auftauchen, sobald sie die Melodien hören.
So passiert es denn auch, dass Tina und ich mit drei Jugendlichen ein von Kiryll dirigiertes und gesanglich begleitetes Stück spielen.
Ein paar hundert Meter weiter wartet eine Belohnung in Form von Tee und Frittiertem auf uns.








Nun wechseln wir wieder auf vier Räder, die von Hajrul in Richtung Yogjakarta gesteuert werden.
Unterwegs sehen wir diverse spannende Gefährte, welche aber einen etwas düsteren Hintergrund haben.
Was uns aber fröhlich stimmt , ist die Tatsache, dass die zur Verfügung gestellten Chips innerhalb kürzester Zeit verschwinden.






In Yogya (*Tschogtscha*), was die gängige Abkürzung für die Grossstadt Yogyakarta ist, besuchen wir den Kraton, den Palast des hiesigen Sultans. Speziell an diesem ist, dass der Herrscher tatsächlich auch noch politische macht hat, indem er seinen Verwaltungskreis selbständig gestalten kann und Einsitz im nationalen Parlament hat.









Die Wachen hier sind meist altgediente Militärs oder Polizisten, welche mit der einfachen Arbeit eine Art Rente erhalten.
Unten sehen wir Tina am ursprünglichen Feueralarm, während daneben die Trommel für allgemeine News steht.
Die in den öffentliche zugänglichen Räumlichkeiten zeigen auf, dass der Sultan einen gewissen Fetisch für Porzellan aus aller Welt pflegen muss. Oder wieso würde man sonst all die von Staatsbesuchenden erhaltenen Stücke ausstellen?








Mittlerweile ist es ziemlich heiss als wir den Tempel verlassen. Wir freuen uns auf das von Hajrul vorgekühlte Auto, biegen aber stattdessen in eine Gasse ab, wo wir die Kunst der Herstellung der Schattenfiguren beobachten können. Sehr schön, aber sehr heiss.






Wir verlassen die engen Räume und steuern das nächste Ziel an. Der Harem des Sultans ist sogar noch eindrücklicher und vor allem schöner gestaltet als der Palast. Wir werden in die Gemächer der Mätressen geführt und uns wird erklärt, was, wie, wo geschah.










Nach dem Verlassen des Palastes steuern wir ein nahes Restaurant für eine kleine Stärkung an. Zeit zum Verweilen bleibt aber kaum, da noch etliche Punkte auf dem Programm stehen.
So dürfen wir einer Batik-Künstlerin bei der Arbeit zuschauen und uns auch im zugehörigen Laden umschauen, bevor wir ein Silberschmuck-Geschäft besuchen, dessen Werkstatt sich im Hinterhof befindet.











Die überall sehr netten Angestellten zeigen uns bereitwillig ihre Fertigkeiten und wir erwerben sogar noch ein kleines Andenken.
Der Nachmittag ist schon weit fortgeschritten, als wir die Fahrt nach Prambanan unter die Räder nehmen. Dort angekommen sind wir aber ein weiteres Mal sprachlos. Wahnsinn, was hier mit einfachsten Mitteln erbaut und mit detaillierten Verzierungen versehen wurde.




















Ahadi führt uns durch die Haupttempel und lässt uns dann aber ein bisschen verweilen, als sich die goldene Stunde langsam abzeichnet.
Nachdem wir uns sattgesehen haben, bringt uns ein Elektrobus zu den weiter entfernten Tempeln, welche sich zum Teil noch im Wiederaufbau befinden.






Auf dem Weg zurück ins Zentrum von Yogja sehen wir uns den Sonnenuntergang an und gönnen uns nach Verabschiedung von Ahadi und Hajrul ein kurzes Bad im Hotelpool. Abendessen erwerben wir im hiesigen Restaurant, wobei es wiederum um viel Reis und Ayam (Huhn) oder Bebek (Ente) geht. Lecker!








Gute Nacht!