Bromont – Sherbrooke – Parc National de Frontenac – Rockwood
Heute haben wir ein paar Kilometer auf unserem Weg zum Acadia NP vor uns. Erstaunlicherweise schlafen wir bereits so lange, dass wir den Jetlag für uns ad Acta legen.
Morgenessen nach Nordamerika-Standard mit Toast, Cornflakes und brauner Brühe.
Als Zwischenziel haben wir uns heute unter anderem Sherbrooke vorgenommen. Ich hatte noch kürzlich über diesen Ort und dessen Wandgemälde gelesen. Wir finden bald einen Parkplatz am Rundgang der Murals und beginnen unsere Erkundung (natürlich ohne Plan und somit entgegen der üblichen Laufrichtung).
Einige der Malereien haben einen geschichtlichen, andere einen sportlichen Hintergrund. Manche beziehen sich auf das dahinterliegende Gebäude. Wirklich schön anzusehen.
Nach einem leckeren Kaffee im Bistro Kapeeh sind wir gestärkt für die Weiterfahrt. Nun geht es gegen Nordosten.
Das nächste Ziel heisst Parc National de Frontenac, wobei dies kein Nationalpark im eigentlichen Sinne ist, sondern lediglich einer der Provinz Quebec. Also zählt unser Gratispass (den haben wir aufgrund des 150-Jahr-Jubiläums Kanadas erhalten) hier nicht. Wir löhnen am Visitor Center den Obulus und fahren nach eingehender Erklärung des Parks durch die nette Angestellte die einzige Strasse.
Wir freuen uns über das warme Wetter und Tina wagt sogar ein Bad im lauwarmen See.
Nach dieser Abkühlung machen wir noch einen Stopp am Lac à la Barbue, bevor wir den Park verlassen.
Nun geht es in Richtung Grenze. Wir haben extra nicht zu viel eingekauft und sind uns der lockeren Grenzüberquerung sicher, nachdem wir das Prozedere ja bereits 2013 andernorts hinter uns gebracht haben.
Allerdings nehmen es die Beamten am Armstrong-Grenzübergang sehr genau (oder auch nicht, da wir glauben, ohne etwas unterstellen zu wollen, dass sie keine Ahnung haben).
Sie bitten uns aus dem Auto, was normal ist, doch dann beginnt das Derby. Uns wird u.a. drei Mal die gleiche Frage nach unserem Zivilstand gestellt. Die Frage, ob wir ESTA hätten, erachte ich zwar als überflüssig, da dies nur für Einreise per Flugzeug und Schiff notwendig ist, trotzdem antworte ich, dass meines noch gültig ist, Tinas aber nicht.
Der Officer beschliesst, dass Tina noch ein ESTA machen muss, ich aber nicht. Komisch. Wir lassen die Prozedur über uns ergehen, da wir eh am kürzeren Hebel sitzen würden.
Nach einer halben Stunde dürfen wir das Gebäude verlassen und sind nun in den USA. So kompliziert war die Einreise noch nie und dieser Übergang wird uns ziemlich sicher nicht mehr sehen.
Nun denn, die Fahrt geht weiter und uns fallen auf US-Seite viele Häuser auf, die mit US- und Canada-Flagge geschmückt sind. Wunschdenken?
In der Metropole Jackman kaufen wir endlich etwas mehr als nur Getränke ein. Wir werden heute in einem Cabin übernachten und uns selbst versorgen. Also wandert auch Fleisch in den Einkaufswagen, was uns immer wieder über die hiesigen Preise staunen lässt.
Bei den Gray Ghost Camps in Rockwood angekommen hängt ein Zettel am Empfang. Wir werden herzlich begrüsst und uns wird darauf mitgeteilt, welches unsere Cabin ist. Diese ist offen und lässt sich komischerweise auch nicht verschliessen. Mir ist das in dem Moment egal, da wir hier am A… der Welt sind und ein Krimineller doch eine ganze Weile fahren müsste, nur um die richtige Behausung für einen lohnenswerten Diebstahl zu finden.
Wir machen es uns gemütlich und betrachten das Interieur und die Umgebung unserer gemütlichen Hütte. Es hat alles was man braucht und ich mache mich schon bald an die Zubereitung des Abendessens.
Wir geniessen noch die Stille der Nacht auf der Hollywood-Schaukel am Fluss und begeben uns dann zur Nachtruhe.
Gute Nacht!
Gefahrene Km: 370
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