Stewart Island
Wir haben unsere schöne Unterkunft für drei Nächte gebucht. Die Idee dahinter Stewart Island zu besuchen gründet in der Tatsache, dass es hier noch möglich ist Kiwis in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Also haben wir schon vor der Ankunft auf Stewart Kontakt mit Phil Smith aufgenommen, der seit etlichen Jahren Kiwi-Touren unternimmt und diese auch schon mit David Attenborough erforscht hat.
Die Tour steht für heute Abend. Abend? Ja, die Tiere sind nachtaktiv und deshalb ist es förderlich, die Tour zu nachtschlafender Zeit zu unternehmen.
Wir haben dennoch etwas vor für den Tag. Beim Morgenessen, welches wir aufgrund der Temperatur drinnen zu uns nehmen, bekommen wir draussen Besuch. Ein Kaka, der scheinbar von anderen Besuchern dieses Hauses regelmässig gefüttert wird, landet auf unserem Gartentisch. Zu diesem Zeitpunkt weiss ich noch nicht, dass es neuseeland- und damit weltweit weniger als 10’000 Exemplare gibt. Ich habe trotzdem zum Fenster hinaus fotografiert und wir haben tatsächlich keinen mehr gesehen.
Gleich nach dem Frühstück steigen wir von unserem Hügel hinunter ins Dorf und begeben uns auf den Ryan’s Creek Trail. Dieser folgt recht lange einer Strasse und anschliessend einer Gravelroad in Richtung Flugpiste.
Wir erreichen schliesslich die Küste an einer kleinen Sandigen Bucht. Tina entdeckt sofort Abdrücke, die zu einem Kiwi gehören müssen. Allerdings macht es während des Tages keinen Sinn, den Vogel ohne Hundenase finden zu wollen.
Es geht weiter die Küste entlang. Diese ist leider extrem zugewachsen und steil, so dass weder Strandzugang noch gute Fotos einfach so möglich sind.
An der Vaila Voe Bay wird der Weg wieder zivilisierter und von der Thule Bay aus spazieren wir auf Asphalt. Vielleicht hätte sich ein mehrtägiger Treck oder eine Absetzung durch ein Schiff gelohnt. Aber auch so war es ziemlich schön und wir haben unterwegs keine anderen Leute gesehen.
Das letzte Stück zu unserer Unterkunft gleicht einer Gipfelbegehung. Die Steigung ist extrem und wir sind froh, als wir oben ankommen.
Am Abend machen wir uns auf ins Dorf, wo wir im South Sea Hotel zu Abend essen. Ich bin erstaunt ab der wirklich guten Qualität meines Abendessens in Form einer Lammhaxe! Auch Tinas Gemüsepizza war vorzüglich (sagt sie).
Wir sind wieder zu früh dran und geniessen darum die letzten Sonnenstrahlen auf dem Rasen am Strand vor dem Hotel. Als die Zeit der Abfahrt naht, begeben wir uns zum Hafen, wo schon bald unser kleines Boot eintrifft. Wir werden vom Maat/Ornithologen empfangen (dessen Namen ich leider vergessen habe).
Phil scheint nicht mehr allzu gut auf den Beinen zu sein, aber das täuscht. Mit uns ist eine Familie an Bord, die natürlich unsere Sprache spricht. Teile der Familie stammen aus Basel, weitere Gespräche bleiben aber aus.
Wir schippern um den Ostzipfel der Insel. Wohin genau sage ich nicht, denn weder Phil noch die Kiwis wären amused.
Ein kurzer Trip durch den Wald bringt uns an einen Strand, der angeblich von den Kiwis des Nachts zur Nahrungssuche besucht wird.
Tatsächlich ist unser Glück für uns fast unfassbar. Wir sehen tatsächlich Kiwis! Der Weg nach Stewart Island hat sich wahrlich gelohnt!
Auf dem Weg zurück zum Boot entdecken wir noch einen Übeltäter der hiesigen Fauna-Misere, ein Opossum.
Als wir auf dem Boot sind, erklärt mir der jüngere Ornithologe, dass alles was hier am Sternenhimmel schneller als Sterne unterwegs ist, Satelliten sind. Im Gespräch frage ich ihn, ob er in der Umgebung einen Ort weiss, wo man Blue Penguins sehen kann. Er verspricht mir, dass ich heute noch welche sehen würde.
Am Dock in Oban angekommen, bitte der Ornithologe Tina und mich zu warten. Die anderen Gäste sind auf dem Weg nach Hause, als wir mit ihm nur kurz um den Hafen rumgehen. In einer Ecke zückt er seine Taschenlampe und tatsächlich sind da zwei Blue Penguins, die sich gerade für die Nach bereitmachen. Um sie nicht zu stören, fotografiere ich sie nicht.
Ein schöner Abschluss für einen wunderschönen Ausflug!
Gute Nacht!
Übernachtung: Peterson’s Hill
Gefahrene Km: 0