Auckland – Coromandel
Die Nacht im Flughafen-Hotel war die richtige Entscheidung. Wir sind ziemlich ausgeruht als wir am Morgen das Zimmer verlassen. Frühstück nehmen wir im Restaurant des Hotels zu uns und treffen so erstmals auf die Neuseeländische Küche.
Um 10:00 stehen wir vor dem Hotel bereit und melden uns bei der Autovermietung, welche gemäss Buchungsbestätigung einen gratis Shuttlebus anbietet. Eigentlich haben wir bei Cheapa-Camper gebucht, die aber scheinbar von Apollo aufgekauft wurden. Die Nummer zumindest ist dieselbe. Die Stimme am anderen Ende scheint überrascht, dass jemand einen Campervan abholen möchte – und der Shuttlebus ist nicht verfügbar, weil in Reparatur. Also werden wir kurzerhand mit dem Auto des Filialleiters abgeholt – ein weiteres Kennenlernen der Neuseeländischen Eigenarten: Autos werden gefahren, bis sie kaputt gehen.
Die nette Dame am Steuer ist sehr gesprächig und erklärt uns bereits auf der Fahrt, wie neuseeländische Zivil-Polizeiautos aussehen.
Im Büro empfängt uns eine Inderin, die sogar ganz passabel Deutsch spricht. Sie ist gestern vom Urlaub zurückgekehrt und leidet noch unter einem Jetlag. Das kriegen wir bei der Übergabe zu spüren – die gute Dame will nach Hause ins Bett. Und so sind wir nach wenigen Minuten die vorübergehenden Besitzer eines 152’000 Km alten Toyota HiTop Campers. Tina wagt sich als erste hinters Steuer. Motor an, Navi an, los geht’s in Richtung Süden (den Norden der Nordinsel, Northland, lassen wir aus Zeitgründen aus). Wir sind ja nun während dieses Urlaubs vorwiegend Camper uns so suchen wir uns zügig einen Supermarkt. Wir haben vom Vermieter eine Countdown-Card erhalten, also ist dies unsere erste Wahl. Die Produkte und Marken sind grossteils bekannt. Wir entdecken aber auch eine uns unbekannte Vielfalt an neuseeländischen Bieren und Weinen. Wir finden im ersten Laden das meiste, was wir als nötig empfinden. Weiter hinten in der Mall-ähnlichen Einrichtung werden noch Badetücher und Decken angeboten. Man weiss ja nie…
Weiter geht die Fahrt und wir verlassen schon bald die 1, welche den direkten Weg nach Süden nimmt. Wir dagegen fahren der Küste entlang bis nach Thames und von dort auf die Coromandel-Halbinsel, wo wir die Eigenarten der hiesigen Strassen noch besser kennenlernen und damit auch, wie unser Van auf Steigungen und Kurven reagiert. Um es vorweg zu nehmen: wir haben keinen Sportwagen gemietet, aber er fährt.
Am späten Nachmittag treffen wir im Dorf Coromandel ein und suchen uns dort unsere erste Bleibe. Der Campground ist ein Glückstreffer für Leute wie uns, die dem Campen zweifelhaft entgegengeschaut haben. Direkt am Meer mit perfekter Sicht auf den Sonnenuntergang in malerischer Szenerie werden wir freundlich von einer netten Dame empfangen.
Wir verbinden unseren Van zum ersten Mal mit dem lokalen Stromnetz und siehe da, es funktioiert. Also geht es ans Kochen: Immerhin eine von zwei Platten funktioniert, was uns während den ganzen fünf Wochen reicht. Fünfgänger sind keine zu erwarten, aber die Teigwaren schmecken und der Wein ist meist top im Preis-/Leistungs-Verhältnis.
So auch an diesem ersten Abend, der uns sicherlich lange in Erinnerung bleibt.
Gute Nacht!
Übernachtung: Long Bay Motor Camp
Gefahrene Kilometer: 175