25. Juli 2022

Parc National de la Gaspésie – Mont-Jacques-Cartier

Da am Samstag die Reservation/Buchung geklappt hat, steht heute eine etwas längere Wanderung auf den Mont Jacques-Cartier auf dem Programm. Um diese absolvieren zu können, müssen wir – gerade wegen der Reservation – um 9:30 beim Camping / Visitor Centre vor Ort sein, um den Bus zu erwischen. Privatautos sind ab der dortigen Schranke nicht erlaubt.

Da wir gerne genügend Zeit haben und den Weg dorthin noch nicht kennen, sind wir zur frühestmöglichen Zeit, um 7:00 Uhr, beim Morgenessen.

Das Frühstück war reichhaltig und nachdem wir alles gepackt haben, sind wir auf dem Weg nach Norden. Bereits nach ein paar hundert Metern biegt eine unbefestigte Strasse ab, welche uns zu unserem Ziel bringen wird. Die Strasse ist viel besser als beschrieben – und somit erwartet – und wir kommen gut voran.

Die Landschaft zeichnet sich vor allem durch Wald aus und so sehen wir dem Zwischenstopp am Lac à Claude als Abwechslung freudig entgegen.

Als wir dort ankommen wird die Freude umgehend getrübt, da sich gefühlt tausende Blutsauger an unsere Blutgefässen gütlich tun möchten.

Nix wie weg hier!

Wir kommen überpünktlich am Visitor Center an und haben so Zeit, die anderen Wanderfreudigen zu beobachten. Auch hier gibt es wieder top ausgerüstete Hiker – und eben auch das Gegenteil.

Etwas nach dem Zeitplan trifft unser Schulbus ein, der uns zum Startpunkt der Wanderung bringt.

Am Drop-off angekommen lassen wir uns nicht stressen und stapfen gemütlich dem Pfad entlang, welcher zuerst gemütlich durch einen Wald führt.

Irgendwie muss ja aber an Höhe gewonnen werden, wenn man einen Berg (oder Hügel) bezwingen will. So geht es schon bald recht steil durch eine Art Bachbett nach oben. Wir gehen unser Tempo, lassen Sportskanonen überholen, und schauen, dass wir möglichst weit weg von lauten Gruppen (vornehmlich Familien mit Kindern) unterwegs sind.

Nach einer Stunde und vierzig Minuten ist der Gipfel erreicht. Hier oben weht ein kühles Lüftchen und wir sind froh, dass wir unsere Jacken mitgebracht haben. Ausserdem ist es Zeit für einen kleinen Imbiss auf einer Bank, welche theoretisch eine grandiose Aussicht bieten würde. Leider ist es so, dass, seit wir hier oben sind, die Wolken extrem zugezogen haben und die Fernsicht gleich null ist.

Eine graue Wand zu bestaunen finden wir nicht allzu spannend und so machen wir uns gemütlich auf den Rückweg. Da wir noch Energie haben, entscheiden wir uns für den Schlenker auf den sentier du caribou. Wir halten die Augen offen und sind schon etwas enttäuscht, als wir kurz vor dem erneuten Einbiegen in den Hauptweg nichts entdeckt haben.

Dann ist es doch noch soweit und das ausgewiesene Adlerauge unserer Reisegruppe (Tina) erkennt in der Ferne eine Herde Karibus. Dies sind die am weitesten südlich lebenden wilden Tiere dieser Art, und so verbringen wir eine geraume Zeit damit, sie zu beobachten.

Beim weiteren Abstieg können wir sie leider nicht mehr erspähen.

Trotzdem lenkt die schöne Begegnung etwas von den nun malträtierten Knien ab. Denn – what goes up, must come down…

An der Bushaltestelle angekommen lassen wir uns ein paar Minuten auf den zur Verfügung gestellten Stühlen nieder und erholen uns vom Abstieg. Der Bus fährt schon bald vor und bringt uns zum Parkplatz am Visitor Centre.

Wir fahren nicht die gleiche Strecke zurück, sondern biegen nach Süden ab und fahren somit heute einen fast perfekten Kreis. Leider sind die Aussichten wenig interessant oder schön und so gibt es keine weiteren Fotos.

Im Hotel angekommen haben wir endlich Zeit für eine kurze Siesta und nützen diese aber auch zur Pflege unserer Gebrechen und schmerzenden Stellen.

Nach der heutigen Anstrengung sind wir etwas hungrig und sind wohl auch deswegen schon weit vor 19:00 im Restaurant. Wie Ihr unten sehen könnt, lassen wir es uns gutgehen.

Hier noch ein paar Worte zum heute bezwungenen Mont Jacques-Cartier. Mit seinen 1’268 Metern handelt sich um den höchsten Berg der kanadischen Appalachen und des südlichen Québecs.

Lustigerweise führt mein täglicher Arbeitsweg mich auf eine noch höhere Höhe über Meer.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 78

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