22. Juli 2022

Gaspé – Percé

Wir checken sehr früh aus unserem Hotel aus und sind so auch schon zeitig am Startpunkt unserer geplanten kleinen Wanderung zum Arsch der Welt (Google Maps: Le bout du monde) im Forillon NP. Trotzdem ist bereits ein weiteres Auto hier, welches aber nicht von Touristen, sondern von hiesigen Sportlern gefahren wird, wie wir später merken.

Nebst Wegweiser sehen wir auch die Bären-Vorsichtstafel, sind aber nicht beunruhigt, da es hier nur Schwarzbären gibt. Der Eisbär, welcher sich 2021 hierher verirrt hat, ist zumindest nicht mehr da.

Wir wandern also los und geniessen das wunderbare Wetter, die farbigen Blüten und die schönen Aussichten auf die Bucht.

Unterwegs gibt es Ruhebänke, welche wir aber aktuell noch nicht benötigen,

Irgendwann sehe ich einen sich bewegenden Punkt und frage Tina, ob sie das auch sieht.

Es handelt isch um einen Bären, der auf dem Weg in unsere Richtung läuft. Wie gesagt hat es hier nur Schwarzbären, weshalb wir sehr ruhig, aber trotzdem bestimmt den Bärenspray aus Tinas Rucksack holen und ebenso ihre Wanderstöcke etwas ausfahren.

Meister Petz verzieht sich aber, sobald er uns erkennt, von der Piste ins Unterholz und so wandern wir weiter. Dabei ist anzumerken, dass wir noch vor wenigen Jahren wahrscheinlich nach einer solchen Begegnung umgekehrt wären.

Kurz vor dem Leuchtturm “am Arsch der Welt” gilt es noch einen kurzen Anstieg zu bewältigen. Die anschliessende Aussicht mit den herauf- und weiterziehenden Nebelschwaden ist diese kleine Anstrengung aber allemal wert.

Wir wandern zurück und fahren zum Parkplatz Cap-Bon-Ami, wo wir eine Wanderung zum Bélvédère du Mont-Saint-Alban nicht ausgeschlossen hatten. Als ich aber die Steigungen sehe, und wie sehr der Weg ausgesetzt ist, muss ich abbrechen.

Stattdessen besuchen wir das Visitor Center und ein paar Kilometer nördlich den Phare de Cap-des-Rosiers.

Bei der Querung der Halbinsel nach Westen nehmen wir den Wanderweg zu den Biber-Seen mit. Hier wandern wir zum Teil über den alten Highway und aber auch durch ursprüngliche Wälder zu den aufgestauten Seen. Biber sehen wir keine, dafür aber sich spiegelnde Birken im Brackwasser.

Den nächsten Stopp habe ich Tina bis zum Schluss verschwiegen, da sie solche Dinge so gar nicht mag. Trotzdem sind wir auf ein Mal beide interessiert, wieso hier dermassen grosse Abwehrgeschütze stehen.

Das Fort Péninsule ist ein Hinterbleibsel des 2. Weltkriegs, als hier der Naturhafen sowohl zivil als auch militärisch genutzt wurde.

Unser nächster Stopp gilt der Pointe Saint Pierre, von wo aus man theoretisch auch Wale sehen könnte. Diese verstecken sich heute vor uns. Dafür dürfen wir die ganze Farbenpracht der Wildblumen und – dank eines Tipps einer Einheimischen – auch noch ein paar seltene Enten beobachten (für Fotos leider zu weit entfernt).

Kurz vor Percé windet sich die Strasse in die Höhe und vor dem Pass bietet sich ein Parkplatz für Ausblicke und Wanderungen an. Da sich hier bereits ein ziemlich lautes Publikum befindet, ziehen wir nach wenigen Fotos weiter.

In Percé angekommen können wir bereits in unser Hotel, das La Normandie, einchecken. Wir gehen aber gleich wieder raus und wollen als erstes das hiesige Naturwunder, den Rocher Percé, bewundern.

Der kleine Hunger meldet sich ebenfalls. Der Erwerb eines in unseren Längen- und Breitengraden bekannten “Apéroplättchen” stellt sich hier zuerst als ziemlich schwierig heraus. Schliesslich erbarmt sich die Buvette Thérese, welche wir hier sehr gerne empfehlen, und serviert uns eine perfekte Käseplatte.

Wie man oben sehen kann, stehen die Gäste bereits um 17:00 für die bestbewerteten Lokale an. Zum Glück haben wir reserviert. So haben wir genug Zeit, uns an den Anblicken des Strands, des Rocher Percé und der Île Bonaventure genüsslich zu tun.

Wir haben für heute Abend einen Tisch im Hotelrestaurant reserviert. Wir essen gut aber sicher nicht überragend. Auch der Service ist weder freundlich noch zuvorkommend.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 187

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