Kategorie-Archiv: Kanada

2022 – Québec: Fazit

Endlich, nach zwei Jahren des Wartens, konnten wir die (damals noch etwas anders ausgelegte) Reise an den Sankt Lorenz antreten.

Wir hatten nie Stress und durften trotzdem sehr viel sehen und erleben. Hier gilt es natürlich vor allem die Tierbeobachtungen auf der Île Perroquet sowie in den Chich-Chocs und im Parc National de la Gaspésie zu erwähnen.

Aber auch die Leute werden uns in bester Erinnerung bleiben. Zwar ist Französisch auch nach diesem Urlaub nicht unsere Lieblingssprache und Schulfranzösisch hilft einem, je weiter man nach Nordosten fährt, umso weniger. Wann immer wir mit Einheimischen zu tun hatten, gaben diese sich grosse Mühe, langsam und verständlich, oder manchmal sogar ein paar Brocken Englisch zu sprechen.

Kulinarisch ist es wie in Europa: je weiter man ab vom Schuss ist, umso kleiner wird die Auswahl. Wir wurden aber immer satt und waren diverse Male positiv vom Gebotenen überrascht. Sicher hilft es, dass wir seit einigen Jahren Fischgerichte auf unsere persönliche Speisekarte gesetzt haben.

Buchung: Eigentlich wollten wir aufgrund der Pandemie alles über ein Reisebüro buchen, merkten aber schnell, dass dies aufgrund unserer nicht verhandelbaren Fixpunkte (Île aux Perroquets, Mingan-Archipelago-Nationalpark) nicht ganz einfach würde. Hier ein Dank an Para-Tours, mit welchen Austausch und Buchung schnell, nett und flexibel geklappt hat. Auch hätten wir die Möglichkeit der Übernachtung in den Chic-Chocs ohne den Kontakt zum Reisebüro wohl nicht entdeckt.

Auch bei den Unterkünften gilt übrigens: je weiter weg von der Zivilisation, umso geringer das Angebot. Vielfach hängt die Buchung hier an Mailkontakten oder sogar Telefongesprächen (in wunderbarsten Französisch). Dies wohl auch aufgrund der Tatsache, dass sich nur ganz wenige Touristen von ausserhalb der Provinz Québec überhaupt hierher verirren.

Wir hoffen natürlich, dass Dir unser Bericht über diese eher unbekannte Gegend gefallen hat. Andererseits hoffen wir ebenfalls, dass gerade die Côte Nord noch lange so bleibt wie sie ist und nicht vom Massentourismus heimgesucht wird. Uns hat sie eventuell nicht zum letzten Mal gesehen.

Vielen Dank fürs Mitreisen. Unten gibt es als kleines Dessert nochmals sämtliches Essen unserer Reise. Wer sich das nicht antun möchte, für den geht es hier zurück zur Übersicht.

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30. Juli 2022

Québec – Heimreise

Unseren letzten Tag lassen wir wiederum ganz gemütlich angehen. Morgenessen erhalten wir bei der Bäckerei Paillard, wo die Ware zwar einwandfrei ist, das Rundherum aber etwas zu wünschen übrig lässt.

Der Papst ist zwar abgereist, trotzdem flattert seine Flagge noch über dem hiesigen Bischofssitz, den man aber jetzt wieder besuchen kann.

Wir gehen ein paar Schritte hinein und machen zwei bis drei Fotos.

Weitere Stationen sind das Pub Chez Murphys, wo wir etwas trinken, lesen und sogar ein paar Fotos bearbeiten, und die Crèmerie “Cows”, wo Tina ein leckeres Eis erhält.

Anschliessend checken wir aus dem wirklich sehr guten Hotel Sainte-Anne aus und fahren per Taxi zum Flughafen.

Air Canada bringt uns via Montréal sicher und sehr gut verpflegt wieder in die Heimat.

Gefahrene Km: 0

<– 29. Juli 2022Fazit –>

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29. Juli 2022

Heute müssen wir theoretisch nirgendwo hin und so lassen wir den Tag etwas älter werden, bevor wir uns vor die Türe wagen. Wir haben uns für das Abendessen eigentlich das Charbon Steakhouse im Gare du Palais ausgeguckt. Da wir ja genug Zeit haben und noch nicht in der Ecke der Stadt unterwegs waren, wollen wir uns das zuerst ansehen.

Vor dem Gare du Palais finden wir ein paar Kunstwerke, welche durchaus das eine oder andere Bild wert sind. Wir entschliessen uns, den Rückweg auf gleicher Höhe, also durch das erweiterte alte Québec, zu bestreiten.

So kommen wir irgendwann am Restaurant Matto an, wo wiederum der Hunger ruft. Da es Vorgestern lecker war, und wir auf der Karte noch einiges nicht probiert haben, lassen wir uns nieder. Leider ist der Mittagskoch mit dem von Vorgestern nicht zu vergleichen. Die Pizza schmeckt aber immer noch sehr gut.

Das anschliessende Highlight versetzt uns schnell wieder in Hochstimmung. Wir entern die Altstadt des lower Québec und wähnen uns ganz schnell in einem alten, gemütlichen französischen Städtchen.

Wir nutzen die Bahn von der Alt- zur Neustadt auch heute nicht, und so ist eine abendliche Wanderung in den Nordteil der Stadt überflüssig. Also verwerfen wir den ursprünglichen Essensplan und verpflegen uns – ebenfalls sehr gut – in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, dem Chez Jules.

Ein anschliessender Verdauungsspaziergang führt uns nicht nur am Château Frontenac vorbei, sondern auch hindurch (wo sich die Parkplätze befinden.

Gute Nacht!

Gefahren Km: 0

<– 28. Juli 202230. Juli 2022 –>

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28. Juli 2022

Québec

Wir sind früh unterwegs, da wir wissen, dass das sich in Städten immer lohnt. So treffen wir auch dieses Mal nur wenige Leute an.

Wir spazieren über den Zitadellenhügel runter zum Château Frontenac und von dort aus kreuz und quer durch die Altstadt. Immer noch gefällt es uns hier ausnehmend gut, wobei auch das Wetter zur guten Laune beiträgt.

An der Fontaine de Tourny werden wir aufgehalten und dürfen anfangs die Strasse nicht queren. Den Grund kennen wir mittlerweile…

Nach der erneuten gesegneten Begegnung holen wir unser Gepäck im Petit Hôtel und spazieren damit nach dem Auschecken ein paar Meter runter an die place d’armes, wo wir die restlichen Nächte im Hôtel St-Anne verbringen.

Das Zimmer ist noch nicht bereit. Da wir unser Gepäck deponieren können, ist uns das aber egal. Wir haben erstmal Hunger, und holen uns nur wenig entfernt im Café Maison Smith ein paar lecker ausschauende Teilchen.

Gegenüber befindet sich das Gemeindehaus mit dem davorliegenden kleinen Park und Brunnen. Das fast interessantere Schauspiel bietet aber die asiatische Familie, welche sich – kurz nachdem wir uns niedergelassen haben -dazu entscheidet, vor uns ein Photoshooting durchzuführen.

Da unser Gebäck nur von mittelprächtiger Qualität ist, freut uns die Unterhaltung umso mehr.

Frisch gestärkt spazieren wir weiter durch die Stadt und kommen an allerhand interessanten Häuserfronten vorbei, bevor wir den südlichen Part der Plaines d’Abraham erreichen.

Hier fand bis vor zwei Wochen das feq statt, für welches wir eigentlich Tickets hatten, das aber so gar nicht in unsere Terminplanung passte.

Nach dem Feq wurden hier schon bald Kundgebungen der indigenen Völker im Rahmen des Papstbesuches organisiert. Da der Besuch noch nicht abgeschlossen ist, werden wir ebenfalls Zeuge solcher, wenn man den Grund des Besuchs des Pontifex beleuchtet, komischen Umzügen.

Als wir wieder in Mal auf eine Strassenüberquerung warten, können wir weitere faszinierende Bilder bestaunen.

Wir denken, dass wir uns einen kleinen Umtrunk verdient haben, bevor wir in unser letztes Zimmer einchecken.

Dieses erwartet uns mit viel Stil, Platz und modernem Komfort. Das Hôtel Sainte-Anne ist ganz klar nicht billig, aus unserer Sicht aber perfekt gelegen, sehr schön eingerichtet und sauber.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir bei einer Siesta. Dies aus gutem Grund, da wir uns für das Abendessen etwas spezielles reservieren konnten.

Das Taniere3 sendet Euch nach der Reservation einen 4-stelligen Code. Was es damit auf sich hat, erkennt man am Eingang des Restaurants.

Nachdem wir unseren Code eingegeben haben, öffnet sich die Pforte in ein dunkles Entrée, das aber schon bald in ein sehr freundliches Ambiente wechselt. Wir werden fast im Minutentakt mit Köstlichkeiten verwöhnt.

Das stellt das Apéro dar:

Nach diesen leckeren Häppchen werden wir an der offenen Küche vorbei in den nächsten Speiseraum geführt. Hier folgen Vor- und Hauptspeisen, welche noch besser schmecken als die eben genossenen Häppchen.

Nach dem Käsegang führt die Reise weiter in den nächsten Raum. Hier wird in drei Gängen das Dessert serviert, wobei das Highlight, das Gartenbeet, dem Standard der vorherigen Gänge leider nicht ganz genügt.

Trotzdem ist der kulinarische Abend gelungen und wir jammern – wie fast immer – auf hohem Niveau.

Erneut haben wir uns mit unserer Schlemmerei die Bahnfahrt in die Oberstadt verspielt und machen so zu Fuss noch ein paar Höhenmeter. Heute findet zudem noch eines der vielen Sommer-Feuerwerke statt, zu welchem ich aber allein antrete.

Schlusspunkt des gelungenen Tages setzt der rüstige Trompeter an unserer Strasse, der souverän diverse Hits aus den 70ern zum Besten gibt.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 0

<– 27. Juli 2022 29. Juli 2022 –>

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27. Juli 2022

Rimouski – Québec

Wir haben also gestern beschlossen, dass wir nur eine statt der ursprünglich zwei geplanten Nächte hier im Le Grenouille in Le Bic verbringen. Stornierbar ist die Angelegenheit nicht mehr und trotzdem ziehen wir weiter. Da wir ja immer nur beschränkt Zeit für unsere Reisen haben, ist auch das Zeit-/Erlebnis-Verhältnis unser Gradmesser. Manchmal steht die finanzielle Rentabilität da hinten an.

Das Morgenessen im Grenouille ist sehr gut, die Aussicht auf den Bach tadellos. Der Wettergott hat sich zudem für einen weiteren nur leicht bewölkten Tag entschieden!

Bereits auf dem kurzen Weg in den Parc National du Bic erspäht Tina ein paar Häuser, welche ein Foto wert sind.

Im Park angekommen fahren wir zur Anse aux Bouleaux Ouest und sind erstaunt, wie viele Analphabeten es auch hier in Kanada gibt. Uns ärgert das Verhalten ungemein und wir (vor allem ich) äussern das auch jeweils mit möglichst klaren Worten.

Die Beobachtung der unten auf den Steinen faulenzenden Robben gerät dadurch leider etwas ins Hintertreffen.

Wir stapfen den steilen Weg zurück rauf zum Parkplatz, wo uns eine Rangerin entgegenkommt, der wir das eben beobachtete erklären. Sie macht sich sofort auf den Weg zum Strand und so sind wir doch noch optimistisch, dass die Tiere einen einigermassen friedlichen Tag erleben.

Ich habe mich bald wieder beruhigt und wir fahren weiter in Richtung Québec. Wir durften bereits einige Werbetafeln der Fromagerie des Basques bestaunen. Vor Trois-Pistoles häufen sich diese aber ungemein und wir können aber noch kurz beraten, ob wir den Betrieb besuchen wollen.

Natürlich siegt die Neugier und wir entern das riesige Gebäude. Hier entdecken wir diverse Verbrechen an unserem Verständnis von Käse, kaufen aber trotzdem zwei Artikel, um hier nicht allzu voreingenommen zu wirken.

Wir dürfen dazu sagen, dass der gereifte Käse tatsächlich ziemlich gut ist und einem schweizerischen “Mutsch” ziemlich ähnlich kommt. Die Käsestange hingegen quietscht sich ihren Weg durch unsere Zähne und hat so gar keinen Geschmack – genauso, wie wir uns das erwartet hatten.

Wir fahren weiter auf der Küstenstrasse nach Südwesten und erblicken so noch weitere schmucke Häuschen.

In Saint-Jean-Port-Joli suchen wir einen Platz in einem Restaurant , da sich mittlerweile der Hunger gemeldet hat.

Im Restaurant Café la Coureuse des Grèves findet frischer Fisch mit frisch frittierten Fries den Weg an unseren Tisch. Wunderbar!

Eine gute Stunde später geben wir am Flughafen in Québec City problemlos unseren treuen vierrädrigen Begleiter ab und setzen uns kurz darauf in ein Taxi.

Die wenigen Wortwechsel mit dem osteuropäisch-stämmigen Fahrer, der aber schon etliche Jahre im französischsprachigen Québec wohnt, werden uns noch Jahre in Erinnerung bleiben.

Der beste Auszug daraus, welcher sich aber erst im weiteren Verlauf der Fahrt auflöst, ist, als er uns fragt: “êtes-vous ici pour les Pubs?”, was ich natürlich bejahe, da wir sicher das eine oder andere Pub besuchen werden.

In einer Minute, in der man nur den Radio und sonst nichts hört, erkennen wir unseren Fehler: Aktuell ist der Papst (“le Pape) in der Stadt und wird ganz in der Nähe unseres zentral gelegenen Hotels defilieren.

Im ersten Moment kümmert das uns nicht, bis wir bemerken, dass die Route des Pontifex unseren Weg vom Hotel zum reservierten Restaurant kreuzt.

Im Au Petit Hôtel angekommen werden wir herzlich begrüsst. Als der Rezeptionist unsere Koffer entdeckt, ernten wir aber ein paar mitleidige Blicke, da unser Zimmer im vierten Stock liegt und das Haus über folgende Anzahl an Liften verfügt: 0

Mit dem Zimmer sind wir aber äusserst zufrieden. Es ist gross, sauber, und wenn wir uns etwas verbiegen, können wir vom Fenster aus das Château Frontenac erblicken.

Während wir uns ausruhen und anschliessend für das Abendessen bereitmachen, erfahren wir aus dem TV die definitive Route und Abfahrtszeit des Papstes.

Auf der einen Seite ist es aufregend, dass er unsere Route zum Restaurant nicht nur kreuzt, sondern zeitlich auch behindert, auf der anderen Seite würden wir eigentlich gerne auf den Rummel verzichten.

Natürlich stehen wir aber genau zur richtigen Zeit unten an der 50 Meter entfernten Strasse bereit.

Nachdem der ganze Tross vorbei ist, ist die Strasse erstaunlich schnell wieder frei, so dass wir weiter können.

Unten in Vieux-Québec angekommen, werden wir im Ristorante Matto sehr gut umsorgt. Das Essen ist nicht aussergewöhnlich, aber sehr gut.

Natürlich ist nach den Teigwaren die Bahn, die uns theoretisch nach oben ins Stadtzentrum bringen könnte, tabu.

Am Château Frontenac angekommen entdecken wir eine Strassenkünstler-Darbietung. Wir lassen uns von solchen (athletischen) Dingen ab und zu anziehen, und heute ist das nicht anders. Da der Künstler für seine heutigen Tricks auf stabile Anker angewiesen ist, dürfen rund 65% der Reisegruppe (auf das Gewicht bezogen) sogar noch aktiv eingreifen.

Anschliessend ruft nach dem einigermassen langen Tag das Bett. Zum Glück haben wir noch weitere Tage, um diese schon jetzt sympathische Stadt zu erkunden.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 306

<– 26. Juli 202228. Juli 2022 –>

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26. Juli 2022

Gaspésie NP – Rimouski

Wir verlassen heute den Parc National de la Gaspésie, der uns nicht immer mit bestem Wetter, aber umso mehr schönen Tierbeobachtungen und anderen tollen Momenten verwöhnt hat.

Ausserdem war das Essen sowohl von der Qualität wie auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis toll. Ein letztes Morgenessen haben wir noch vor uns.

Gepackt haben wir schnell und so sind wir schon um kurz vor 9:00 Uhr wieder in Sainte-Anne-des Monts und somit am Meer.

Nur eine halbe Stunde später liegt vor der Küste der Rocher aux cormorans, der sein namentliches Versprechen auch hält.

In Matane, wo wir ja bereits genächtigt haben, vertreten wir uns am lehrreichen Pfad der Kapitäne etwas die Beine. Ausserdem meldet sich der Hunger und somit ist es nun so weit: wir essen zum ersten Mal in Kanada in einem McDonalds. Und als wäre das nicht genug, steht auch Poutine auf der Karte, die wir natürlich probieren.

So sind wir zwar für ein paar Stunden gestärkt, werden die Spezialität des Landes aber so schnell nicht wieder bestellen.

In Saint-Ulric geht es für uns von der Hauptstrasse ab ins Landesinnere. Am scheinbar berühmten und sehr beliebten Weingut der Familie Carpinteri vorbei fahren wir zur pont couvert Pierre-Carrier und schiessen ein paar Fotos. Auf dem Rückweg fällt uns ausserdem der grosse farbliche Unterschied der beiden Strassenseiten auf.

Unser nächster geplanter Stopp ist in Grand-Métis. Hier, in den Jardins de Métis, ist ganz schön etwas los!
Da das Gelände aber sehr weitläufig ist, kann man immer wieder ein paar Momente der Ruhe geniessen.

Auch wenn wir, wann immer möglich, die Fauna der Flora vorziehen, lohnt sich dieser Besuch bedingungslos. Aber seht selbst:

Von so vielen Farben gestärkt reissen wir die paar Kilometer nach Rimouski problemlos ab. Es gibt im Internet Videos von Belugas, welche sich ab und zu hier im Hafen tummeln. Also ist das unser nächstes Ziel.

Keine Belugas, aber schönes Wetter und ein gepflegter Hafen mit einer – für uns immer noch speziellen – Meeresbrise.

Auf unsere nächste Unterkunft sind wir seit längerer Zeig gespannt. Wir haben erst kürzlich in Erfahrung gebracht, dass diese entgegen den Buchungsunterlagen gar nicht in der Stadt, sondern mehr als 10 Kilometer ausserhalb in Le Bic liegt.

Unser Empfang ist eher mittelprächtig und auf unsere Nachfrage wird uns offenbart, dass aufgrund Corona kein Abendessen angeboten wird – und dies im ganzen Ort.

Kein Problem, da das nahegelegene Rimouski eine grosse Auswahl bietet und die Chance besteht, dass Tina wieder ein Mal an ein asiatisches Reisgericht kommt.

Das Hotel an sich überzeugt durch Sauberkeit und Authentizität. Leider ist Zweiteres nicht das, was wir nun noch suchen und so frage ich, als ich in der Wanne aus dem 19. Jahrhundert sitze (ohne eine Chance mich abzuduschen), ob es denn schlimm wäre, wenn wir bereits morgen nach Québec fahren. Tina ist sofort einverstanden – natürlich auch beeinflusst von der Aussicht auf Reis heute Abend.

Wir lassen für ein Video noch ein-/zweimal die Koffern durch das schräge Zimmer fahren und fahren dann selbst in die Stadt zum Essen.

Wir werden im Restaurant Parfum de Corée wunderbar bekocht. Natürlich essen wir – wie immer in asiatischen Restaurants – viel zu viel. Hätten sie Desserts im Angebot, so hätten wir auch diese noch bestellt. Eine absolute Empfehlung!

Gute Nacht!

Gefahren Km: 274

<– 25. Juli 2022 27. Juli 2022 –>

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25. Juli 2022

Parc National de la Gaspésie – Mont-Jacques-Cartier

Da am Samstag die Reservation/Buchung geklappt hat, steht heute eine etwas längere Wanderung auf den Mont Jacques-Cartier auf dem Programm. Um diese absolvieren zu können, müssen wir – gerade wegen der Reservation – um 9:30 beim Camping / Visitor Centre vor Ort sein, um den Bus zu erwischen. Privatautos sind ab der dortigen Schranke nicht erlaubt.

Da wir gerne genügend Zeit haben und den Weg dorthin noch nicht kennen, sind wir zur frühestmöglichen Zeit, um 7:00 Uhr, beim Morgenessen.

Das Frühstück war reichhaltig und nachdem wir alles gepackt haben, sind wir auf dem Weg nach Norden. Bereits nach ein paar hundert Metern biegt eine unbefestigte Strasse ab, welche uns zu unserem Ziel bringen wird. Die Strasse ist viel besser als beschrieben – und somit erwartet – und wir kommen gut voran.

Die Landschaft zeichnet sich vor allem durch Wald aus und so sehen wir dem Zwischenstopp am Lac à Claude als Abwechslung freudig entgegen.

Als wir dort ankommen wird die Freude umgehend getrübt, da sich gefühlt tausende Blutsauger an unsere Blutgefässen gütlich tun möchten.

Nix wie weg hier!

Wir kommen überpünktlich am Visitor Center an und haben so Zeit, die anderen Wanderfreudigen zu beobachten. Auch hier gibt es wieder top ausgerüstete Hiker – und eben auch das Gegenteil.

Etwas nach dem Zeitplan trifft unser Schulbus ein, der uns zum Startpunkt der Wanderung bringt.

Am Drop-off angekommen lassen wir uns nicht stressen und stapfen gemütlich dem Pfad entlang, welcher zuerst gemütlich durch einen Wald führt.

Irgendwie muss ja aber an Höhe gewonnen werden, wenn man einen Berg (oder Hügel) bezwingen will. So geht es schon bald recht steil durch eine Art Bachbett nach oben. Wir gehen unser Tempo, lassen Sportskanonen überholen, und schauen, dass wir möglichst weit weg von lauten Gruppen (vornehmlich Familien mit Kindern) unterwegs sind.

Nach einer Stunde und vierzig Minuten ist der Gipfel erreicht. Hier oben weht ein kühles Lüftchen und wir sind froh, dass wir unsere Jacken mitgebracht haben. Ausserdem ist es Zeit für einen kleinen Imbiss auf einer Bank, welche theoretisch eine grandiose Aussicht bieten würde. Leider ist es so, dass, seit wir hier oben sind, die Wolken extrem zugezogen haben und die Fernsicht gleich null ist.

Eine graue Wand zu bestaunen finden wir nicht allzu spannend und so machen wir uns gemütlich auf den Rückweg. Da wir noch Energie haben, entscheiden wir uns für den Schlenker auf den sentier du caribou. Wir halten die Augen offen und sind schon etwas enttäuscht, als wir kurz vor dem erneuten Einbiegen in den Hauptweg nichts entdeckt haben.

Dann ist es doch noch soweit und das ausgewiesene Adlerauge unserer Reisegruppe (Tina) erkennt in der Ferne eine Herde Karibus. Dies sind die am weitesten südlich lebenden wilden Tiere dieser Art, und so verbringen wir eine geraume Zeit damit, sie zu beobachten.

Beim weiteren Abstieg können wir sie leider nicht mehr erspähen.

Trotzdem lenkt die schöne Begegnung etwas von den nun malträtierten Knien ab. Denn – what goes up, must come down…

An der Bushaltestelle angekommen lassen wir uns ein paar Minuten auf den zur Verfügung gestellten Stühlen nieder und erholen uns vom Abstieg. Der Bus fährt schon bald vor und bringt uns zum Parkplatz am Visitor Centre.

Wir fahren nicht die gleiche Strecke zurück, sondern biegen nach Süden ab und fahren somit heute einen fast perfekten Kreis. Leider sind die Aussichten wenig interessant oder schön und so gibt es keine weiteren Fotos.

Im Hotel angekommen haben wir endlich Zeit für eine kurze Siesta und nützen diese aber auch zur Pflege unserer Gebrechen und schmerzenden Stellen.

Nach der heutigen Anstrengung sind wir etwas hungrig und sind wohl auch deswegen schon weit vor 19:00 im Restaurant. Wie Ihr unten sehen könnt, lassen wir es uns gutgehen.

Hier noch ein paar Worte zum heute bezwungenen Mont Jacques-Cartier. Mit seinen 1’268 Metern handelt sich um den höchsten Berg der kanadischen Appalachen und des südlichen Québecs.

Lustigerweise führt mein täglicher Arbeitsweg mich auf eine noch höhere Höhe über Meer.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 78

<– 24. Juli 202226. Juli 2022 –>

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24. Juli 2022

Parc National de la Gaspésie

Unser Arrangement bietet die Möglichkeit eines Take-away-Lunches anstatt des Frühstücks, wovon wir heute Gebrauch machen. Wir sind somit sehr früh unterwegs und treffen beim Zwischenstopp am Lac Cascapédia noch keine Menschenseele an.

Somit sind auch noch keine Kanus zu vermieten – und wir wollen ja eh noch etwas weiter ins Hinterland vorstossen.

Unser geländegängiges Fahrzeug lässt uns trotz gelegentlicher Rufe vom Beifahrersitz nicht im Stich und wir erreichen bald schon Lac Paul.

Wir verharren ein Weile auf dem Aussichtsturm und erkennen leider keinerlei Wildtiere. Also fahren wir zurück zum Lac Cascapédia, wo mittlerweile das Büro besetzt sein sollte.

Tatsächlich kommen wir problemlos an ein Kanu inklusive Rettungswesten und Paddel und sind bereits nach wenigen Minuten unterwegs.

Nicht viel länger dauert es, bis wir einen geeigneten Anlegeplatz entdecken, wo wir den aufgekommenen Hunger bekämpfen können.

Anschliessend fahren wir bis zum Ende des Sees, wo wir eine Weile eine Entenmutter mit Nachwuchs beobachten. Ausserdem ist es hier so angenehm, dass wir uns meist einfach treiben lassen und die Ausblicke geniessen.

Das ändert sich, als wir um ein kleines Kap kommen. Tina, unsere ausgewiesene Späherin, erkennt sofort den Weisskopfseeadler hoch oben auf dem Baum.

Er ist so nah, dass es fast allen Beteiligten unangenehm ist. Wir paddeln natürlich nicht näher an ihn heran und lassen unser Kanu einfach treiben. Irgendwann wird es ihm dann doch zu bunt und er fliegt davon – rauf ans obere Ende des Sees, wo wir gerade her kommen.

Mit dieser Begegnung im Gepäck sind wir endgültig glücklich über unseren Ausflug an die Seen des Nationalparks. Wir bringen Kanu und Ausrüstung zurück und machen uns auf den Heimweg.

Unterwegs halten wir noch für einen Ausblick am Ruisseau aux Chevreuils, wo uns ein neugieriges Kerlchen ausspioniert.

Nachdem wir uns im Zimmer etwas erholt und ausserdem frisch gemacht haben, meldet sich wieder ein Mal der Hunger.

Das Nachtessen präsentiert sich wiederum in sehr guter Qualität. Heute dürfen es für uns sogar zwei Nachtische sein.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 88

<– 23. Juli 202225. Juli 2022 –>

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23. Juli 2022

Percé – Gaspésie NP

Heute sind wir sehr früh auf den Beinen. An gewissen Tagen wäre es möglich, die aufgehende Sonne durch den Arch im Rocher Percé zu fotografieren. Leider ist das heute nur vom Wasser aus möglich.

Wir sind mit den Fotos trotzdem glücklich und checken zufrieden, aber immer noch sehr früh, aus dem Hotel La Normandie aus.

Wir fahren ein paar Meter zur Kirche Saint-Michel-de-Percé, wo wir problemlos parken können. Von hier aus geht es für uns zu Fuss immer weiter nach oben, bis wir schliesslich an der Aussichtsplattform (die leider geschlossen ist) ankommen. Wir wandern noch etwas weiter zum magischen Wald und dann aber über die Kiesstrasse zurück zum Auto.

Theoretisch wäre unser nächster geplanter Stopp erst in Pasbébiac, wo sich die erste gross aufgezogene Fischfabrik der westlichen Welt befand.

Unterwegs stehen aber viele farbige Häuschen im Weg, welche fotografiert werden wollen.

In Pasbésiac sind wir die ersten Besucher im Museum und lassen uns sehr viel Zeit. Am Schluss wird uns sogar von einem Schmied die Kunst der Fertigung eines Bootsnagels gezeigt, welche wir natürlich gerne beobachten.

Ausserdem wandert der Nagel als Andenken in unseren Besitz.

Langsam meldet sich der Hunger. Gut, dass mit Bonaventure eine kleine Stadt in der Nähe ist. Hier landen wir wieder ein Mal einen Zufallstreffer, indem wir in der boulangerie artisanale LA PETRIE einkehren.

Die Mitarbeiter / Inhaber geben sich hier grösste Mühe und verteufeln weder Butter, noch Zucker, noch Schmalz! Alles was wir kaufen ist äusserst lecker – zum Glück haben wir uns reichlich eingedeckt.

Nachdem der gröbste Hunger gestillt ist, fahren wir ein paar hundert Meter zurück zum hiesigen Leuchtturm, der jedoch keine ausgesprochene Augenweide darstellt. Der Steg hingegen könnte im richtigen Licht punkten.

Auf dem weiteren Weg zum heutigen Ziel, dem Parc national de la Gaspésie, fallen uns noch ein paar weitere markante Häuser auf, welche wir fotografieren.

Leider bietet der Fluss, welcher unseren Weg ins Landesinnere theoretisch begleiten würde, so gar keine Aussichten, da wir uns auf der Strasse immer etwas zu weit da von entfernt befinden.

In der Gite du Mont-Albert, dem Grand Hotel des Nationalparks, angekommen, gönnen wir uns zuerst auf der Terrasse neben dem Pool eine Erfrischung. Apropos Erfrischung: uns würden keine 10 Pferde in den Pool bringen!

Unser Zimmer befindet sich in einem Nebenhaus und bietet nebst genügend Platz unter anderem auch eine Nespresso-Maschine, die den würdigen Rahmen für ein Mitbringsel aus obengenannter Bäckerei liefern kann.

Nach ein paar Diskussionen hatten wir uns schon früher dafür entschieden, hier im Park noch eine etwas längere Wanderung zu machen. Für diese ist die Reservation eines Shuttle-Buses notwendig, weshalb wir uns noch ins nahe Besucherzentrum begeben. Für morgen haben wir andere Pläne und für Montag hat es noch genügend Plätze. Also los! (Details folgen dann am 25. Juli)

Zurück im Zimmer erholen wir uns noch etwas , bevor das Abendessen ruft. Im Gegensatz zum Reservations-Meccano ist der Essensstandard auf einem weit höheren Level als in den meisten bisher von uns besuchten Nationalparks.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 275

<– 22. Juli 202224. Juli 2022 –>

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22. Juli 2022

Gaspé – Percé

Wir checken sehr früh aus unserem Hotel aus und sind so auch schon zeitig am Startpunkt unserer geplanten kleinen Wanderung zum Arsch der Welt (Google Maps: Le bout du monde) im Forillon NP. Trotzdem ist bereits ein weiteres Auto hier, welches aber nicht von Touristen, sondern von hiesigen Sportlern gefahren wird, wie wir später merken.

Nebst Wegweiser sehen wir auch die Bären-Vorsichtstafel, sind aber nicht beunruhigt, da es hier nur Schwarzbären gibt. Der Eisbär, welcher sich 2021 hierher verirrt hat, ist zumindest nicht mehr da.

Wir wandern also los und geniessen das wunderbare Wetter, die farbigen Blüten und die schönen Aussichten auf die Bucht.

Unterwegs gibt es Ruhebänke, welche wir aber aktuell noch nicht benötigen,

Irgendwann sehe ich einen sich bewegenden Punkt und frage Tina, ob sie das auch sieht.

Es handelt isch um einen Bären, der auf dem Weg in unsere Richtung läuft. Wie gesagt hat es hier nur Schwarzbären, weshalb wir sehr ruhig, aber trotzdem bestimmt den Bärenspray aus Tinas Rucksack holen und ebenso ihre Wanderstöcke etwas ausfahren.

Meister Petz verzieht sich aber, sobald er uns erkennt, von der Piste ins Unterholz und so wandern wir weiter. Dabei ist anzumerken, dass wir noch vor wenigen Jahren wahrscheinlich nach einer solchen Begegnung umgekehrt wären.

Kurz vor dem Leuchtturm “am Arsch der Welt” gilt es noch einen kurzen Anstieg zu bewältigen. Die anschliessende Aussicht mit den herauf- und weiterziehenden Nebelschwaden ist diese kleine Anstrengung aber allemal wert.

Wir wandern zurück und fahren zum Parkplatz Cap-Bon-Ami, wo wir eine Wanderung zum Bélvédère du Mont-Saint-Alban nicht ausgeschlossen hatten. Als ich aber die Steigungen sehe, und wie sehr der Weg ausgesetzt ist, muss ich abbrechen.

Stattdessen besuchen wir das Visitor Center und ein paar Kilometer nördlich den Phare de Cap-des-Rosiers.

Bei der Querung der Halbinsel nach Westen nehmen wir den Wanderweg zu den Biber-Seen mit. Hier wandern wir zum Teil über den alten Highway und aber auch durch ursprüngliche Wälder zu den aufgestauten Seen. Biber sehen wir keine, dafür aber sich spiegelnde Birken im Brackwasser.

Den nächsten Stopp habe ich Tina bis zum Schluss verschwiegen, da sie solche Dinge so gar nicht mag. Trotzdem sind wir auf ein Mal beide interessiert, wieso hier dermassen grosse Abwehrgeschütze stehen.

Das Fort Péninsule ist ein Hinterbleibsel des 2. Weltkriegs, als hier der Naturhafen sowohl zivil als auch militärisch genutzt wurde.

Unser nächster Stopp gilt der Pointe Saint Pierre, von wo aus man theoretisch auch Wale sehen könnte. Diese verstecken sich heute vor uns. Dafür dürfen wir die ganze Farbenpracht der Wildblumen und – dank eines Tipps einer Einheimischen – auch noch ein paar seltene Enten beobachten (für Fotos leider zu weit entfernt).

Kurz vor Percé windet sich die Strasse in die Höhe und vor dem Pass bietet sich ein Parkplatz für Ausblicke und Wanderungen an. Da sich hier bereits ein ziemlich lautes Publikum befindet, ziehen wir nach wenigen Fotos weiter.

In Percé angekommen können wir bereits in unser Hotel, das La Normandie, einchecken. Wir gehen aber gleich wieder raus und wollen als erstes das hiesige Naturwunder, den Rocher Percé, bewundern.

Der kleine Hunger meldet sich ebenfalls. Der Erwerb eines in unseren Längen- und Breitengraden bekannten “Apéroplättchen” stellt sich hier zuerst als ziemlich schwierig heraus. Schliesslich erbarmt sich die Buvette Thérese, welche wir hier sehr gerne empfehlen, und serviert uns eine perfekte Käseplatte.

Wie man oben sehen kann, stehen die Gäste bereits um 17:00 für die bestbewerteten Lokale an. Zum Glück haben wir reserviert. So haben wir genug Zeit, uns an den Anblicken des Strands, des Rocher Percé und der Île Bonaventure genüsslich zu tun.

Wir haben für heute Abend einen Tisch im Hotelrestaurant reserviert. Wir essen gut aber sicher nicht überragend. Auch der Service ist weder freundlich noch zuvorkommend.

Gute Nacht!

Gefahrene Km: 187

<– 21. Juli 202223. Juli 2022 –>

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